24. Mai 2022

Stressmanagement: Stressprophylaxe auf der emotionalen Ebene

Stressmanagement

Ihre Gefühle spielen in Ihrem Stressmanagement eine wichtige Rolle. Denn Ihre Gefühle beeinflussen natürlich Ihr Stress-Empfinden. So kann eine Situation, in der Sie sich gestresst fühlen, auch Angstgefühle auslösen und diese Angstgefühle wiederum verstärken Ihren Stress, weil Sie beispielsweise zu dem Schluss gelangen: «Ich habe die Kontrolle verloren». Durch Ihre Analyse der jeweiligen Stresssituation werden Sie letztendlich auch für den Umgang mit diesen Gefühlen Lösungsstrategien entwickeln.

Von: Brigitte Miller  

Brigitte Miller

Brigitte Miller ist freie Journalistin und Autorin. Sie schreibt für namhafte Verlage und Onlineportale im In- und Ausland zu den Themenbereichen Management, Mitarbeiterführung, Kundenbindung, Zeitmanagement, Kreativität, Kommunikation und Selbstmanagement. In ihre Beiträge lässt sie nicht nur die vielen Tipps und Erfahrungen fliessen, die sie durch Gespräche, Interviews und Recherche erhält, sondern auch persönliche Erkenntnisse, die ihr der (Berufs-)Alltag beschert.

Darüber hinaus empfiehlt es sich, all die Gefühle zu stärken, die zur Stressreduzierung beitragen – wie Freude, Gelassenheit, Fröhlichkeit, Zufriedenheit, Wohlbehagen, Heiterkeit undundund. Verste­hen Sie die folgenden Übungen als Einladung, diese Gefühle bewusster in Ihren Alltag zu integrieren, als auch eigene emotionale Rituale zu entwickeln.

Übung - Positiver Blickwinkel

Listen Sie Ihre positiven Gefühle auf. Fokussieren Sie gezielt alles, was Ihnen gefällt, Sie bereichert, Sie froh macht, was Sie in Ihrem Leben und dem Leben im allgemeinen als positiv bewerten.

Führen Sie diese Übung gerne unter Anwendung von «Running-a-phrase: Schreiben Sie sich leer durch».

  • «Was mir an meinem Leben gefällt . .»
  • «Was das Leben für mich lebenswert macht . .»
  • «Was mir in meinem Leben (grosse) Freude bereitet»
  • «Was mir in meinem Leben Zufriedenheit gibt . .»
  • «Was mir in meinem Leben Wohlbehagen schenkt . .»
  • «Mich freut in meinem Leben . .»
  • «Mich freut an meinem Leben . .»
  • «Mich macht in meinem Leben zufrieden . .»
  • «Ich bin zufrieden mit meinem Leben, weil . .»
  • «Ich fühle mich in meinem Leben wohl, weil . .»
  • «Ich finde mein Leben lebenswert, weil . .»
  • «Ich wollte mein Leben nicht tauschen, weil . .»

Lenken Sie Ihren Fokus jetzt auf all die positiven Aktivitäten und Tätigkeiten, die Sie unternehmen – am besten Tag für Tag. Dadurch verankern Sie in Ihrem Bewusstsein, dass Ihr Tag – und somit Ihr Leben – nicht allein aus Hektik, Stress und Druck besteht.

Übung - Positive Aktivitäten

Erstellen Sie sich eine Tabelle aus drei Spalten.

In die erste Spalte listen Sie am Ende des Tages, gerne auch bei der Planung Ihres nächsten Berufsalltages, einmal auf, welche positiven Aktivitäten Sie an diesem Tag unternommen und erlebt haben. Solche Aktivitäten können sein: «In Ruhe ein Telefonat geführt, mir eine zusätzliche Pause gegönnt, einen Auftrag erhalten.»

In der zweiten Spalte nehmen Sie eine Bewertung vor. Schätzen Sie die Wirkung dieser Akti­vität für sich ein. Solche Bewertungen können sein: «War angenehm, hat mich erfreut, hat mich stolz gemacht, hat mich begeistert, hat mein Wohlbefinden gesteigert».

In der dritten Spalte hinterfragen Sie kurz die positive Wirkung: Warum hat Sie diese Aufgabe erfreut bzw. begeistert? Listen Sie in Stichworten die Aspekte auf, die dafür verantwortlich waren.

Wählen Sie nun eine Aufgabe aus, deren Wirkung für Sie an diesem Tage besonders positiv war. Fragen Sie sich:

  • Gibt es Gelegenheit, diese Aufgabe regelmässig in Ihren Berufsalltag oder in Ihre Arbeits­woche einzubauen?
  • Wie können Sie die Aspekte, die diese positive Wirkung aktivierten, auf andere Tätigkei­ten, die Sie durchführen, übertragen?

Setzen Sie sich bewusst emotional-positive Akzente in Ihrem Leben. Bereiten Sie sich also selbst regelmässig eine Freude. So können Sie sich selbst belohnen. So können Sie sich wertschätzen. So können Sie sich Gutes tun und motivieren.

Übung - Machen Sie sich selbst eine Freude

1. Listen Sie sieben Kleinigkeiten auf, mit denen Sie sich täglich eine kleine Freude machen wollen. Sehen Sie diese Kleinigkeiten als ein Geschenk an sich selbst:

Ein Spaziergang Ihre Lieblingsmusik hören sich einen Blumenstrauss schenken ein Buch lesen ein Vollbad nehmen in Ihrem Lieblingscafé ein Stück Kuchen essen 7 mit Freunden joggen gehen.

2. Notieren Sie Ihre kleinen Freuden auf sieben Karteikärtchen, d.h. jeweils eine kleine Freude schreiben Sie auf eine Karteikarte.

3. Mischen Sie diese. Legen Sie sie verdeckt in Ihren Terminplaner oder in ein dafür vorgese­henes Kästchen. Ziehen Sie am ersten Tag eine Karte. Erfüllen Sie sich diese kleine Freude, die Sie auf der Karteikarte notiert haben.

4. Stecken Sie die Karteikarte getrennt von den anderen zurück in das Kästchen. Um diese zu ersetzen, notieren Sie sich eine neue kleine Freude auf einer neuen Karteikarte.

5. Am Ende des Monats haben sich so 28 bis 31 Karteikarten mit kleinen Freuden angesam­melt. Mischen Sie den Stapel immer wieder neu durch. Ziehen Sie jeden Tag eine neue Karteikarte, wobei Sie diese natürlich gesondert ablegen, damit Sie nicht riskieren, am nächsten Tag die gleiche kleine Freude auszuwählen.

Tipp: Gerne können Sie immer wieder neue kleine Freuden mit aufnehmen und/oder andere entfer­nen. Denn dieses kleine Freude-Ritual soll nicht nach einiger Zeit, Gefühle der Langeweile aufkom­men lassen, weil Sie sich in bestimmten Abständen immer wieder die gleiche kleine Freude bereiten.

 

Um unsere Website laufend zu verbessern, verwenden wir Cookies. Durch die Nutzung dieser Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Mehr Infos