29. Januar 2024

Restriktives Zeit-Erleben: Eigene Glaubenssätze hinterfragen

Restriktives Zeit-Erleben

Wer seine Zeit als begrenzt empfindet, wird der Zeit immer hinterherrennen. Denn Zeit ist ja in diesem Falle nie in ausreichender Form vorhanden. Stets fehlt eine Stunde oder mehrere Minuten. Der empfundene Zeitmangel wird somit zu einem zentralen Zeitdieb – und zwar auf mentaler Ebene.

Von: Brigitte Miller  

Brigitte Miller

Brigitte Miller ist freie Journalistin und Autorin. Sie schreibt für namhafte Verlage und Onlineportale im In- und Ausland zu den Themenbereichen Management, Mitarbeiterführung, Kundenbindung, Zeitmanagement, Kreativität, Kommunikation und Selbstmanagement. In ihre Beiträge lässt sie nicht nur die vielen Tipps und Erfahrungen fliessen, die sie durch Gespräche, Interviews und Recherche erhält, sondern auch persönliche Erkenntnisse, die ihr der (Berufs-)Alltag beschert.

Glaubenssätze wie beispielsweise «Geld beruhigt» bieten Halt, strukturieren das persönliche Modell der Welt und machen auf diese Weise handlungsfähig. Denn die Glaubenssätze dienen als Filter, um Situationen blitzschnell bewerten und einordnen zu können, so dass Sie entsprechend Ihrem Glaubenssatz gemäss handeln können. 

Allerdings entpuppen sich so manche verinnerlichten Glaubenssätze im Laufe der Jahre als einschränkend und behindernd. Statt Sie bei der Bewältigung Ihres Lebens zu unterstützen, wirkt der eine oder andere Glaubenssatz eher wie eine Bremse, der Ihre Entwicklung und Entfaltung aufhält.

Da Sie Glaubenssätze zu allen Themen des Lebens gebildet und gespeichert haben, werden Sie auch über eine Ansammlung von Glaubenssätzen rund um die Zeit – also über Zeit allgemein, Zeitmanagement, Zeitdieben, Zeitverschwendung, Zeitknappheit, Zeitfülle – verfügen. Nicht jeder dieser Glaubenssätze wird allerdings den Weg zur Zeitfülle unterstützen, sondern eher den Zeitmangel bekräftigen. Sensibilisieren Sie sich deshalb einmal für Ihre verinnerlichten Einstellungen zum Thema Zeit, indem Sie 

1. Auflisten: 

Notieren Sie Ihre Glaubenssätze wie beispielsweise «Zeit ist Geld», «Zeit bekommt man nicht geschenkt», «Nur wer effizient ist, hat Zeit», «Je älter man wird, desto mehr rast die Zeit», «Mir rinnt die Zeit immer durch die Finger», «Je schneller ich arbeite, desto mehr hole ich aus der Zeit heraus» oder «Ich kann Zeit sparen».

2. Bewerten: 

Gehen Sie in Ruhe Ihre Aufzeichnungen durch. Lassen Sie den einzelnen Glaubenssatz auf sich wirken. Fragen Sie sich:

  • Unterstützt dieser eher die Zeitfülle? Dann markieren Sie ihn farblich.
  • Bestätigt dieser den Zeitmangel? Dann markieren Sie ihn in einer anderen Farbe.

3. Hinterfragen: 

Prüfen Sie den Glaubenssatz, der den Zeitmangel bestätigt auf seinen Wahrheitsgehalt. Fragen Sie sich:

  • Trifft dieser Glaubenssatz überhaupt noch zu?
  • Trifft er in Teilaspekten zu? Welche sind diese?
  • Trifft er nur in bestimmten Situationen zu? Welche sind diese?
  • Welche Aspekte des Glaubenssatzes – falls es nicht die Gesamtaussage ist – sollten Sie loslassen?

4. Verändern: 

Wandeln Sie einschränkende Glaubenssätze um. «Nie habe ich Zeit» wird zu «Ich darf meine Zeit bewusst und gezielt einteilen.»

5. Umsetzen: 

Überlegen Sie, wie Sie den neuen Glaubenssatz in Ihrem täglichen Leben realisieren können. Listen Sie auf, in welcher Weise Sie sich anders verhalten dürfen – und planen Sie erste entsprechende Schritte ein.

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