1. Führungsaufgabe: Organisieren
Die Unternehmensorganisation muss das Erreichen hoher Ziele unterstützen: «Organisation follows Strategy» – die Organisation hat sich nach der Strategie, nach den zu erreichenden Unternehmenszielen zu richten. Deshalb gibt es keine optimale Organisationsform für alle Fälle. Je nach Zielsetzung werden andere Organisationsformen gewählt und im Laufe der Zeit – mit wechselnden Zielen – auch wieder geändert. Eine hektische Ziel- und Organisationsänderung, wie sie in vielen internationalen Grossunternehmen immer wieder durchgeführt wird, kann ein Unternehmen schnell in den Ruin treiben.
2. Führungsaufgabe: Entscheiden
Gefordert sind nicht in erster Linie schnelle Entscheidungen, sondern fundierte Entscheidungen auf der Basis eines reichen Erfahrungsschatzes sowie ausreichender Klarheit über die Aufgabenstellung. Erfahrung und Klarheit vorausgesetzt, können Entscheidungen auch schnell gefällt werden.
3. Führungsaufgabe: Kontrollieren
Wenn Kontrolle auf der Basis von vorhandenem Vertrauen erfolgt und angemessen durchgeführt wird, muss dies nicht demotivieren. Kontrolle ist richtig und nötig; die Umsetzung, das «Wie» entscheidet aber darüber, ob Kontrolle positiv oder negativ empfunden wird.
4. Führungsaufgabe: Menschen entwickeln und fördern
«Personalentwicklung» ist Aufgabe der Linienführung, die Personalabteilung stellt lediglich unterstützende Dienstleistungen zur Verfügung. Wie können Menschen entwickelt werden? Indem sie ...
- eine verantwortungsvolle Aufgabe,
- die dafür erforderlichen Kompetenzen
- und die benötigten Informationen erhalten.
Sind Ausbildungsschritte erforderlich, müssen diese auf die zu erfüllende Aufgabe abgestimmt sein, damit sie einen spürbaren Nutzen entfalten können. Da Menschen am intensivsten durch Imitation lernen, ist die Vorbildwirkung der Führungskräfte ein wertvolles (und oft vernachlässigtes) Förderinstrument.
5. Führungsaufgaben: Konflikte lösen
Konflikte treten immer dann auf, wenn verschiedene, sich widersprechende Wertvorstellungen, Bedürfnisse und Zielvorstellungen aufeinanderprallen. Eine grössere Organisation, in der viele Individuen denken und arbeiten, kann daher nie konfliktfrei funktionieren: Im besten Fall werden unvermeidbare Konflikte in kreativer Weise so umgeformt, dass sie in neue Zielsetzungen münden, die von allen getragen werden.
Häufiger Anlass zu Spannungen sind die individuellen, persönlichen Zielvorstellungen einzelner Mitarbeiter, die sich nur schwer mit den Interessen der Unternehmensleitung vereinbaren lassen. Der Vorgesetzte hat in diesem Fall die Aufgabe, solche Zielkonflikte mit geeigneten Massnahmen zu entschärfen: Einerseits muss er den Mitarbeitern die Notwendigkeit der Unternehmensziele plausibel erklären, andererseits alle materiellen und immateriellen Möglichkeiten ausschöpfen, die den Bedürfnissen der Mitarbeiter entgegenkommen.
Eine der wichtigsten Grundregeln im Zusammenhang mit einer Konfliktlösung lautet: Sobald sich ein Konflikt abzeichnet, muss sofort eingegriffen werden. Je länger ein Konfliktherd schwelt, desto schwieriger wird es, die Aggressionen abzubauen und in geregelte Bahnen zu lenken. Der Vorgesetzte muss daher die Mechanismen eines Konfliktes frühzeitig erkennen und den betroffenen Mitarbeitern erklären können.