28. November 2024

Vertrauen und Verantwortung: Mit Servant Leadership die Mitarbeiterzufriedenheit steigern

Vertrauen und Verantwortung

Zufriedene Mitarbeitende sind leistungsfähiger, motivierter und stärker an das Unternehmen gebunden. Servant Leadership oder auch die «dienende Führung» ist ein Ansatz, der sich auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden fokussiert. Dadurch wird die Zufriedenheit der Mitarbeitenden gesteigert.

Von: Andrea Egli  

Andrea Egli

Andrea Egli

Andrea Egli arbeitet als freiberuflicher Agile Coach und hat das Unternehmen Rethinkleadership gegrün-det. Sie unterstützt Orga-nisationen und Führungs-kräfte dabei, die agile Transformation erfolgreich zu meistern.

Wie steigert Servant Leader ship die Zufriedenheit der Mitarbeitenden?

Der Servant-Leadership-Ansatz basiert auf dem Grundsatz, dass die Aufgabe von Führungskräften darin besteht, zu dienen. Die Führungskraft geht weg von «Wie lange brauchst du für die Auf­gabe?>) hin zu «Was brauchst du von mir, damit du die Aufgabe erledigen kannst?>). Durch diese Art zu führen wird eine Kultur des Vertrauens, Respekts und der Zusammenarbeit geschaffen. Servant Leadership steigert auf unterschiedlichen Ebenen die Zufriedenheit der Mitarbei­tenden:

Förderung von Eigenverantwortung 

Mitarbeitende übernehmen gerne Ver­antwortung für ihre Aufgaben. Wenn den Mitarbeitenden das Vertrauen ge­schenkt wird, dass sie ihre Aufgaben gewissenhaft erledigen, dann können sie auch Verantwortung übernehmen. Bei der Delegation einer Aufgabe ist es darum wichtig, dass nicht nur die Verant­wortung für eine Aufgabe abgegeben wird, sondern dass die nun verantwortli­che Person auch entscheiden darf, wie sie die Aufgabe erledigen möchte. Sie erhält dadurch Wertschätzung, denn sie hat ihr eigenes Aufgabengebiet im Griff.

Förderung der Weiterentwicklung 

Mitarbeitende haben persönliche und berufliche Ziele. Führungskräfte unter­stützen ihre Mitarbeitenden bei der Wei­terentwicklung, damit diese ihre Ziele erreichen können. Sie schaffen eine Um­gebung der kontinuierlichen Weiterent­wicklung, in der die Mitarbeitenden ihre Fähigkeiten ausbauen und ihr Potenzial entfalten können.

Kommunikation auf Augenhöhe

Wenn die Anliegen der Mitarbeitenden von der Führungskraft ernst genommen und verstanden werden, dann entsteht ei­ne positive Beziehung. Die Führungskräf­te hören aktiv zu und zeigen Verständnis für ihre Mitarbeitenden. Dadurch wird das Vertrauen zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden gestärkt und die Grundlage für ein unterstützendes Um­feld geschaffen.

Wertschätzung

Wenn Mitarbeitende für ihren Beitrag zum Erfolg des Unternehmens Wertschät­zung erhalten, dann sind sie motivierter, und ihre Bindung an das Unternehmen wird gestärkt. Dies wird mit einer Kultur der Anerkennung erreicht. Teammitglie­der erhalten öffentlich oder privat von der Führungskraft echte Wertschätzung für ihren Beitrag.

Gemeinsame Ziele

Teams können nur auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten, wenn dieses bekannt ist. Darum ist es wichtig, dass die Unter­nehmensziele und -werte klar kommu­niziert werden und die Mitarbeitenden bei der Gestaltung dieser miteinbe zogen werden. Durch das Einbeziehen in die Gestaltung der Ziele und der Werte des Unternehmens wird der Sinn der ge­meinsamen Arbeit betont, und es ent­stehen eine Vision und ein Ziel, das von den Mitarbeitenden mitgetragen wird. Die Mitarbeitenden verstehen zudem, welchen Beitrag sie zur Erreichung des Ziels leisten, und sind dadurch motivier­ter.

Förderung Teamzusammenhalt 

Werden die Mitarbeitenden dazu ermu­tigt, zusammenzuarbeiten und einander zu helfen, dann fördert dies den Team­geist. Dieses Gemeinschaftsgefühl trägt dazu bei, dass Mitarbeitende gerne zur Arbeit kommen und motivierter sind.

Work-Life-Balance

Mitarbeitende sind keine Roboter und haben auch ausserhalb der Arbeit ein Leben. Nicht immer ist es den Mitarbei­tenden möglich, ihr berufliches und pri­vates Leben voneinander zu trennen. Die persönlichen Umstände der Mitarbeiten­den werden berücksichtigt und flexible Arbeitsbedingungen geschaffen, damit diese ihrem beruflichen und privaten Le­ben gerecht werden können.

Servant Leadership kann somit die Zu­friedenheit der Mitarbeitenden auf mehreren Ebenen steigern. Aber wie gelingt die Umsetzung von Servant Leadership im Führungsalltag?

Tipps für den Alltag

Vier Denkanstösse, wie Servant Leader-ship im Alltag umgesetzt werden kann:

Förderung der Eigenverantwor­tung durch gezielte Delegation: 

Bei der Delegation von Aufgaben sollte darauf geachtet werden, dass Mitarbeitende Verantwortung und Entscheidungskompetenz erhalten. 
Sie können das Wie in der Umsetzung der Aufgabe selbst bestimmen. Damit sind die Mitarbeitenden handlungsfä­hig und können die Aufgabe autonom erledigen.

Förderung des Wachstums des Mitarbeitenden: 

Das Wachstum der Mitarbeitenden kann durch Schulun­gen, Mentorings und die Bereitstel­lung von Ressourcen für die Weiterbil­dung unterstützt werden. Zum Beispiel könnte ein teaminternes Mentoring aufgebaut werden.

Förderung der Lernorientierung: 

Die Lernorientierung kann durch den Umgang mit Fehlern gefördert wer­den. Tritt ein Fehler auf, dann fokus­siert sich die Führungskraft nicht auf die fehlerverursachende Person. Der Fokus wird auf die Behebung des Fehlers und auf die daraus gezoge­nen Learnings gelegt. So sollten etwa Massnahmen definiert werden, dass der Fehler beim nächsten Mal früh­zeitig entdeckt wird.

Förderung Teamzusammenhalt durch Meilensteine: 

Die Definition vongemeinsamen Meilen steinen hilft den Mitarbeitenden, den Fo­kus zu halten. Ist der Meilenstein erreicht, wird zusammen gefeiert. Das fördert den Zusammenhalt des Teams.

Einfluss auf die Resilienz von Mitarbeitenden 

Servant Leadership hat einen positiven Einfluss auf die Resilienz von Mitarbei­tenden. Denn Mitarbeitende in einem solchen Umfeld fühlen sich sicher, ihre Gedanken und Sorgen zu teilen. Da zu­dem auf eine gesunde Work-Life-Balance geachtet wird, wird Überlastung ver­hindert. Dadurch können sie besser mit Belastungen umgehen, und ihre Wider­standsfähigkeit wird gestärkt.

Mitarbeitende können sich in schwieri­gen Zeiten auf die Unterstützung der Füh­rungskraft verlassen. Die Führungskraft interessiert sich für die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und bietet Hilfe an. Das stärkt die Resilienz der Mitarbeitenden, denn sie fühlen sich nicht alleingelassen mit ihren Problemen.

Da die Mitarbeitenden ermutigt wer­den, eigenverantwortlich zu handeln, sind sie davon überzeugt, Herausforde­rungen bewältigen zu können. Haben Mitarbeitende das Gefühl, eine Heraus­forderung ist lösbar und machbar, sind sie resilienter. Denn sie verfallen nicht in eine Starre, weil sie das Gefühl haben, dass die Herausforderung zu gross für sie ist.

Die Förderung der Lernorientierung führt dazu, dass Mitarbeitende bei ei­nem Misserfolg die Situation als Chance sehen, daran zu wachsen. Sind zudem die Ziele klar, sehen die Mitarbeiten­den in ihrer Tätigkeit einen Sinn. Beide Faktoren sind die Grundlage, dass Mit­arbeitende Misserfolge erfolgreich be­wältigen können. Besteht innerhalb des Teams ein Zusammenhalt, dann haben Mitarbeitende in Zeiten von Stress und Unsicherheit nicht das Gefühl, allein zu sein. Denn sie haben ein Team im Rü­cken, das sie unterstützt. Durch diese Unterstützung wird Stress abgebaut und Resilienz gestärkt.

Wertschätzung motiviert nicht nur die Mitarbeitenden, sondern stärkt auch ihr Selbstwertgefühl. Dieses Selbstwert­gefühl führt dazu, dass Mitarbeitende widerstandsfähiger in Stresssituatio nen sind.

Servant Leadership schafft eine Kultur, in der die psychologische Widerstands­fähigkeit gestärkt wird. Mitarbeitende in einer solchen Kultur erholen sich schneller von Rückschlägen. Das hilft dem Unter­nehmen auch in schwierigen Situationen, handlungsfähig zu bleiben.

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