04. Januar 2023

Vertrauen: Grundlage des Lebens

Vertrauen

«Trau Dich», muntert uns die Umwelt auf, wenn wir uns wieder einmal in einer Lebenssituation befinden, welche unser Handeln erfordert. Wir zögern, wägen ab, wanken hin und her – so einfach gesagt, sich trauen, was doch vorerst einmal dieses vielgepriesene Vertrauen voraussetzt.

Worauf beruht das Fundament zwischenmenschlicher Beziehungen in Führung, Partnerschaft und Erziehung, wenn nicht auf Vertrauen? Doch wo versteckt sich dieses, wo lässt es sich finden, wer preist es an, wo lässt es sich kaufen? Die Antwort ist ebenso einfach wie anspruchsvoll: Es will erarbeitet werden.

Die Arbeit am Vertrauen ist mit Herausforderungen verbunden und Erfolge sind, vor allem zu Beginn, kaum sichtbar. Es verwundert daher wenig, dass nur einzelne Menschen sich in einer auf kurzfristige Erfolge getrimmten Gesellschaft aufmachen, diese spannende und oft langwierige Reise auf sich zu nehmen.

Wie einschneidend das Thema Vertrauen unser Leben beeinflusst, wird paradoxerweise gerade dadurch offensichtlich, wenn dieses fehlt.

Je weniger Vertrauen wir in uns spüren, desto mehr werden wir von Misstrauen geleitet. Dies bedeutet gleichzeitig, auf der Hut vor möglichen Gefahren zu sein. Durchaus logisch lässt sich daraus folgern: Je weniger Vertrauen, desto mehr Misstrauen, was lediglich ein anderer Ausdruck der Angst darstellt. Ängste im Leben des Menschen sind oft Ausdruck einer Motivation, etwas zu tun oder zu lassen. Daher kann es hilfreich sein, danach zu forschen, wo die Wurzeln unserer Ängste zu finden sind.

Auf der Suche nach einer für alle Menschen zutreffenden Gemeinsamkeit wird ersichtlich, dass Ängste in den Erfahrungen respektive der Vermeidung von körperlichem Schmerz und seelischem Leid zu finden sind. Diese Folgerung kann erklären, warum ein Grossteil menschlichen Handelns darin besteht, seinen Alltag auf Vermeidungsstrategien jener unangenehmen Aspekte auszurichten.

Unser Erleben von Leid und Schmerz wird ausschliesslich über zwei Erfahrungsmöglichkeiten wahrgenommen. Zum einen da, wo wir etwas gehabt haben und es hergeben müssen (Abschied, Loslassen ...), zum anderen wo wir etwas haben möchten und es nicht kriegen (Wünsche, Hoffnungen ...). Beiden ist gemein, dass HABEN WOLLEN dabei im Fokus steht. Daraus lassen sich zwei im eigenen Leben zu prüfende Gedankengänge ableiten:

  • Je weniger Vertrauen, desto grösser die Versuchung, sich mit dem zu identifizieren was wir haben, was gleichzeitig eine proportionale Zunahme der Angst bedeutet, dieses zu verlieren!
  • Je mehr Vertrauen, desto höher die Bereitschaft loszulassen, weniger an eigene Vorstellungen und materielle Güter verhaftet zu sein, folglich auch weniger ängstlich durchs Leben zu gehen!

Die Arbeit am Vertrauen hat also durchaus lohnende Aspekte und prägt über Gedanken, Gefühle und Handlungen unser Wesen als Führungskraft, Lebenspartner und Elternteil.

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