31. März 2022

Teamarbeit stärken: 12 Erfolgsfaktoren für Teams

Teamarbeit stärken

Um Unternehmen erfolgreich aufzustellen und ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern, müssen Führungskräfte viele Faktoren beachten und an zahlreichen Stellschrauben drehen. Teamarbeit gilt als Grundstein vieler Entwicklungen und beeinflusst den Unternehmenserfolg nachhaltig. Studienergebnisse zeigen, welche Faktoren für den Teamerfolg ausschlaggebend sind.

Von: Peter Bösiger, Alex Singler  

eidg. dipl. Betriebsausbilder HFP Peter Bösiger

Peter Bösiger, eidg. dipl. Betriebsausbilder HFP, mit mehr als 20 Jahren Erfahrung als selbständiger Trainer, Berater und Geschäftsführer von consequent.ch. Spezialist für Selbstmanagement, Persönlichkeitsentwicklung, Kommunikation, Führung von Mitarbeitenden und Teamentwicklung. Praktische und einfach umsetzbare Methoden zeichnen ihn aus

Alex Singler

Managing Director bei Haufe-Umantis.

Spieler gewinnen Spiele – ein Team Meisterschaften

In Zusammenarbeit mit der Hochschu­le für Technik (HFT) Stuttgart hat Haufe bereits im Jahr 2019 über 100 Studien ausgewertet und zwölf Faktoren für den Teamerfolg identifiziert. Diese zwölf Er­folgsfaktoren zeigen, dass man die Team­gesundheit sehr genau messen kann und sie nicht dem Zufall überlassen muss.

Die 12 Erfolgsfaktoren für Teams

#Accountability

Die Teammitglieder engagieren sich in ho­hem Masse für ihre Ziele, erfüllen ihre Auf­gaben pflichtbewusst und verweisen auf ihre gegenseitigen Verantwortlichkeiten.

#Communication

Erfolgreiche Kommunikation ist ein Pro­zess, bei dem relevante Informationen ge­nau, direkt, offen und zeitnah mit den je­weiligen Teammitgliedern geteilt werden. Durch eine offene und gesunde Kommu­nikationskultur können Konflikte ange­sprochen und konstruktiv gelöst werden.

#Skills&Competences

Das Team verfügt über die erforderli­chen komplementären Fähigkeiten und Kompetenzen, um Arbeitsfunktionen und komplexe Tätigkeiten flexibel und reibungslos auszuführen. Die Mitglieder streben danach, ihre Fähigkeiten und Kompetenzen zu verbessern.

#TeamAutonomy

Ein Team ist autonom, wenn es in der La­ge ist, ohne externe Einflussnahme Ent­scheidungen in Bezug auf eine bestimm­te Arbeitsfunktion, ein Projekt oder eine Aufgabe zu treffen. Es hat die Freiheit, die am besten geeignete Vorgehensweise zur Erfüllung seiner Aufgaben zu wählen.

#Playfulness

Playfulness entsteht, wenn die Team­mitglieder intrinsisch motiviert sind und mit viel Freude und Energie ihre Aufga­ben und Tätigkeiten ausüben. Im Team herrscht eine kreative Atmosphäre, in der die Teammitglieder neue Ideen ein­bringen und herausfordernde Aufgaben gemeinsam bewältigen.

#RoleClarity

Die Teammitglieder haben klare Rollen mit definierten Zuständigkeiten, was ih­nen hilft, ihre Aufgaben zu meistern. Sie verstehen die individuellen und gemeinsa­men Verantwortlichkeiten aller Mitglieder.

#GoalClarity

Das Team kennt und versteht seine Ziele und Aufgaben und ist über deren aktuel­len Stand informiert. Dies ermöglicht es dem Team, zielorientiert zu arbeiten und Prioritäten angemessen zu setzen.

#TeamPurpose

Beschreibt das «Warum» eines Teams und sorgt für ein Gefühl der Verbunden­heit und Sinnhaftigkeit. Es ist der Grund, warum Menschen sehr engagiert und motiviert sind, zusammenzuarbeiten und ein gemeinsames Ziel zu erreichen.

#Trust

Vermittelt ein Gefühl der Sicherheit und ermöglicht es den Teammitgliedern, trans­parent zu sein und Wissen zu teilen. Wenn das Vertrauensniveau hoch ist, fühlen sich die Teammitglieder sicher, neue Ideen ein­zubringen, für ihre Meinung einzustehen, Unsicherheiten offen zu zeigen und auch schwierige Themen anzusprechen.

#MutualSupport

Die Bereitschaft und Fähigkeit der Team­mitglieder, sich gegenseitig bei der Erfül­lung ihrer Aufgaben zu unterstützen, die Arbeitslast gleichmässig zu verteilen und füreinander einzustehen. Die Teammit­glieder schätzen sich gegenseitig als Indi­viduen und anerkennen den Beitrag des jeweils anderen zum Erfolg des Teams.

#TeamImpact

Das Team ist der festen Überzeugung, dass die Arbeit, die es leistet, von Bedeu­tung ist, eine Veränderung bewirkt und einen Einfluss auf den Erfolg der Orga­nisation hat.

#TeamLearning

Die Fähigkeit der Teammitglieder, in ei­nem geschützten Rahmen Feedback zu geben und zu erhalten. Es bedeutet auch, Erfahrungen zu sammeln, unterschiedli­che Perspektiven einzuholen und zu re­flektieren – mit dem Ziel, sich als Team kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Teamerfolg in die Praxis umsetzen

Die Erfolgsfaktoren in der Theorie her­auszuarbeiten, ist eine Sache – sie in der Praxis gewinnbringend einzusetzen, eine andere. Gerade in der Pandemie findet Teamarbeit im Homeoffice viel abstrak­ter und zersplitterter statt, als es vorher der Fall war. Doch auch in diesen Zeiten muss die Teamperformance kein blinder Fleck bleiben. Mithilfe eines Teamentwicklungs-Tools beantworten die Team­mitglieder regelmässig einen Fragebo­gen rund um die zwölf Erfolgsfaktoren. So können Teamdynamik und etwaige Stolpersteine reflektiert werden. 120 Fra­gen helfen Teams dabei, ihre eigene Performance zu messen, um anschliessend die nötigen Schritte einzuleiten, um die eigene Leistungsfähigkeit zu steigern und eine nachhaltige Entwicklung sicher­zustellen. Auf einem Dashboard werden zahlreiche Angaben zur Teamgesundheit gesammelt: Ist die Rollenverteilung klar? Gibt es unterschwelliges Potenzial für Konflikte und ist der Workload gerecht verteilt? Wenn solche Punkte zur rechten Zeit identifiziert werden und nicht unter dem Radar fliegen, können Führungskräf­te die nötigen Schritte einleiten, um die Team-Chemie zu verbessern, und so den Geschäftserfolg der Organisation sichern.

Digitale Tools stärken die Teamgesundheit

Wie bereits erwähnt, sind gesunde, leis­tungsfähige Teams die Basis für den Erfolg eines jeden Unternehmens. Kurz gesagt: Sind die einzelnen Teams erfolgreich, so ist es auch die ganze Organisation. Für Teamleiter*innen ist es demnach umso wichtiger, sich jederzeit einen guten Über­blick verschaffen zu können. Hier können digitale Tools unterstützen. Mit deren Hil­fe können sowohl Entscheider*innen als auch klassische Personalentwickler und agile Coaches auf einen Blick sehen, wie sich die einzelnen Teams im Vergleich zu anderen entwickeln, an welchen Stellen es gut läuft und wo noch Optimierungs­potenzial besteht. Auch hier gewähren Langzeitmessungen wertvolle Einblicke. Durch die Aufschlüsselung nach den zwölf Erfolgsfaktoren wird direkt sichtbar, in wel­chen Bereichen Teams gut harmonieren und wo es noch hakt. So können Stolper­steine identifiziert werden, und es wird er­kennbar, ob diese im einzelnen Team oder in der gesamten Organisation liegen. Ha­ben beispielsweise alle Teams beim Faktor Goal Clarity noch viel Luft nach oben, so ist es wahrscheinlich, dass hier organisa­tionsweite Lösungen vonnöten sind, da die Klarheit über die Ziele der einzelnen Teams und möglicherweise auch der ge­samten Organisation nicht gegeben ist.

Es ist unbestritten, dass Teamgesundheit spielentscheidend ist. Digitale Tools ma­chen sie mess- und optimierbar. Dadurch können Verantwortliche an den richtigen Stellen ansetzen, um die eigenen Teams zielgenau zu fördern, die Zusammenar­beit in der Organisation zu stärken und so ihre Zukunft zu sichern.

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