Für Ford war es klar, die Macht der Denkweise, des Mindsets ist erfolgreich. Das Mindset beschreibt Ihre Einstellungen, Ihre Überzeugungen und Ihre Erwartungen, die als Grundlage dafür dienen, wer Sie sind, wie Sie führen und wie Sie mit anderen interagieren.
Mindset ist erfolgsentscheidend
Ihr Mindset prägt, wie Sie Situationen am Arbeitsplatz sehen, interpretieren und darauf reagieren. Als Produkt Ihrer Werte, Vorlieben, Erfahrungen und Umgebung ist Ihr Mindset zutiefst persönlich. Sie verändert und entwickelt sich, je nachdem, wo Sie in Ihrem Leben stehen und was um Sie herum geschieht. Ihre Denkweise filtert, was Sie sehen, hören und erleben, um Ihre Reaktion zu beeinflussen.
Unternehmen haben sich in der Vergangenheit eher auf die Entwicklung von fachlichen Fähigkeiten Ihrer Mitarbeiter konzentriert. Während die Entwicklung von fachlichen Fähigkeiten die Pflicht darstellt, ist die Arbeit am Mind-set die Kür. Oder anders ausgedrückt, das Mindset bringt Führungskräfte auf die nächste Entwicklungsebene. Denn das Mindset wirkt sich auf eine Vielzahl von Aspekten bei der Arbeit aus:
- wie Sie mit Kollegen interagieren,
- wie Sie Probleme und Entscheidungen angehen und
- wie Sie die Zukunft sehen.
Die grundsätzliche Stimmung und die gelebten Werte in Ihrem Unternehmen sowie Ihr persönliches Engagement in Ihrer beruflichen Rolle wirken sich erheblich auf Ihre Führungsmentalität am Arbeitsplatz aus. Forscher zur Führungsmentalität fanden eine Reihe von Dimensionen und Sichtweisen, die die Bedeutung des Mindsets für den persönlichen, schulischen und beruflichen Erfolg detailliert beschreiben. Im Folgenden schauen wir uns drei wesentliche Konzepte dazu an.
Vergangenheits- vs. Zukunfts-und Lösungsorientierung
Menschen neigen manchmal dazu, sich über Bedingungen zu beklagen, die ausserhalb ihrer Kontrolle liegen, oder Umstände zu thematisieren, die sie für unfair halten und die sich negativ auf das eigene Berufsleben auswirken.
Dabei werden häufig mehr vergangenheitsorientiert die schwierigen Umstände der aktuellen Situation und die damit einhergehenden begrenzten Ressourcen beschrieben, anstatt sich auf einen zukunfts- und lösungsorientierten Ansatz zu konzentrieren. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass unser Denken massgeblich unser Handeln beeinflusst.
Die Neurowissenschaft hat hierzu herausgefunden, dass das Gehirn sehr formbar ist. Die Forschung zur Neuro-plastizität des Gehirns zeigt, wie sich die Verbindung zwischen Neuronen durch unsere Erfahrungen verändern kann. Denn es besteht eine Verbindung zwischen Denkweise, Leistung und Ergebnis. Wenn Sie davon überzeugt sind, dass Sie sich weitentwickeln können und persönlich wachsen wollen, dann werden Sie sich auch anders verhalten.
Dies bringt uns zum ersten Element eines positiven Mindsets, von dem Sie vielleicht schon gehört habe: Es ist, wachstumsorientiert zu sein. Wenn Sie ein ausgeprägtes Führungs-Mindset haben, dann streben Sie konsequent nach Wachstum, für sich selbst, für andere und für Ihr Unternehmen. Dieses Element der Wachstumsorientierung basiert auf der Arbeit der Forscherin Carol Dweck von der Stanford Universi-ty, einer Vordenkerin zum Konzept des Mindsets. Dwecks Arbeit beschreibt und kontrastiert zwei verschiedene Arten von Denkweisen:
Die statische Denkweise, die davon ausgeht, dass Erfolg auf Talent, Intelligenz und Persönlichkeit zurückzuführen ist. Also Eigenschaften, die angeboren sind, mit denen wir geboren werden und die nicht wirklich geändert werden können.
Die wachstumsorientierte Denkweise hingegen führt Erfolg grösstenteils auf Faktoren zurück, die variabel sind und entwickelt oder gesteigert werden können, wie Anstrengung, Beharrlichkeit, Belastbarkeit und harte Arbeit.
Menschen sind entwicklungsfähig
Dwecks Arbeit wurde in grossem Umfang im Rahmen der schulischen Bildung angewandt und stellt einen Weg dar, das Ziel zu erreichen, Schüler noch erfolgreicher zu machen. Sie bietet auch nützliche Einblicke in Aspekte des Lebens jenseits der Bildung, gerade auch mit Blick auf den Arbeitsplatz.
Wenn Sie darüber nachdenken, wie Sie eine Führungsmentalität entwickeln können, dann denken Sie daran, dass der Glaube, dass Menschen grundsätzlich entwicklungsfähig sind, die Basis legt. Unternehmen bestehen aus Menschen, Sie als Führungskraft führen Menschen, und wir alle sind Menschen. Dieser Glaube, diese Überzeugung zeigt sich in den Handlungen einer Führungskraft.
Wachstums- und chancenorientierte Führungskräfte setzen sich Ziele, treffen Entscheidungen und konzentrieren ihre Bemühungen darauf, die Messlatte höher zu legen. Sie sind beharrlich, ausdauernd und lassen sich vom Erfolg anderer inspirieren. Sie suchen aktiv nach Feedback, handeln nach diesem und geben positive Impulse gerne weiter.
Wenn Sie darüber nachdenken, wie Sie eine wachstumsorientierte Denkweise entwickeln können, stellen Sie sich die folgenden Fragen: Inwieweit ist Wachstumsorientierung Teil der Unternehmenskultur? Welche Auswirkungen hat das? Was könnte getan werden, um Führungskräfte im Allgemeinen zu ermutigen, wachstumsorientierter zu sein? Welche Unterstützung benötigen Sie, um eine wachstumsorientiertere Führungskraft zu sein?
Manchmal ist es schwierig, wachstumsorientiert zu sein, aber gerade in schwierigen Zeiten ist es am wichtigsten.
Resilienz als Führungskraft
Das nächste Element einer Denkweise, die erfolgreiche Führungskräfte an den Tag legen, nämlich Resilienz, ist die Art und Weise, wie sie auf Widrigkeiten reagieren. Es geht darum, den Auswirkungen einer Krise oder eines Rückschlags standzuhalten und die Fähigkeit zu haben, sich wieder zu erholen. Misserfolge, Fehler und andere Herausforderungen kommen an jedem Arbeitsplatz vor. Stress ist unvermeidlich. Manche Führungskräfte fühlen sich möglicherweise vom täglichen Druck gefordert, Fristen einzuhalten, mit anderen zusammenzuarbeiten und Ergebnisse zu erzielen.
Ihre Emotionen überwältigen sie, ihr Selbstvertrauen ist erschüttert und ihre Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen und Probleme zu lösen, ist eingeschränkt. Manche gehen vielleicht prinzipiell vorsichtig vor, in der Hoffnung, Widrigkeiten ganz zu vermeiden, und entscheiden sich stattdessen für einen Zustand künstlicher Harmonie – bringen Sie das Boot nicht zum Schaukeln, gehen Sie keine Risiken ein, «reizen Sie den Bären nicht». Andere schlagen vielleicht um sich, überzeugt davon, dass eine Führungskraft durch eine aggressive Reaktion Macht und Stärke demonstriert.
Keines dieser Extreme ist haltbar oder gesund. Stattdessen zeichnet sich eine Führungskraft durch eine Denkweise aus, die es ihr ermöglicht, Widrigkeiten zu widerstehen und sie als Chance zu sehen – mit anderen Worten, eine Denkweise, die resilient ist.
Umgang mit Feedback
Ein Beispiel für eine häufige Herausforderung am Arbeitsplatz ist, Feedback zu erhalten, das schwer zu akzeptieren ist. Wenn wir als Einzelpersonen mit unseren Unzulänglichkeiten konfrontiert werden, sei es in Form von Fakten oder kritischen Kommentaren von Kollegen oder Kunden, ist es ganz natürlich, dass wir uns darüber aufregen. Die Emotionen können hochkochen, und das Gefühl, die Kontrolle zu haben, kann dabei nachlassen.
Mit einer resilienten Denkweise erholt man sich davon jedoch schnell wieder. Die negativen Gefühle werden durch die Überzeugung ausgeglichen, dass die Situation eine Chance bietet.
Beispielsweise kann eine Führungskraft kritisches Feedback oder das Versagen, entsprechende Erwartungen zu erfüllen, als eine Art positives Geschenk betrachten. Etwas, das andere ihnen in guter Absicht anbieten, weil sie sich um Sie persönlich oder Ihren Erfolg sorgen. Sie können es auch als ein Geschenk betrachten, eine Einsicht, eine neue Perspektive oder Erkenntnisse, die dazu führen, dass sie besser werden.
Es ist zwar möglich, dass Ihnen die Bedeutung der Erkenntnis erst gar nicht klar ist und Sie diese deshalb gar nicht annehmen möchten. Aber das Feedback ist ein Geschenk, das Sie schätzen werden, denn es ist etwas, dessen Wert Sie manchmal erst später erkennen.
Resilienz führt zu positivem Führungs-Mindset
Resilienz hilft Ihnen, das Leben mit einem nicht wertenden Geist, Freundlichkeit zu sich selbst, einer langfristigen Perspektive und Mitgefühl anzugehen. Indem Sie stressige Ereignisse, Meinungsverschiedenheiten, Rückschläge, Fehler und andere Fälle von Widrigkeiten und Risiken nicht als Ereignisse betrachten, die es zu vermeiden oder zu fürchten gilt, sondern als vorübergehende Gelegenheiten sehen, die zu Lernen und Innovation führen können. Dadurch demonstrieren Sie ein positives Führungs-Mindset.
Wenn Sie darüber nachdenken, wie Sie eine positive Denkweise entwickeln können, die Resilienz ermöglicht, stellen Sie sich die folgenden Fragen:
Was könnten Sie tun, um den Blick auf unvermeidliche Widrigkeiten und Stolpersteine in Ihrem Unternehmen zu verändern?
Welche Unterstützung benötigen Sie, um widerstandsfähiger zu werden?
Wie können Sie in Schwierigkeiten Chancen sehen und Widrigkeiten als etwas Positives betrachten?
Welche Selbstgespräche können Sie führen, um Ihre Stressreaktion auf eine Situation besser einzuschätzen, sie neu zu bewerten und dadurch eine widerstandsfähigere Denkweise zu erreichen?
Etwas Grosses leisten
Vor einigen Jahren befragte das globale Beratungsunternehmen Gap Internatio nal mehr als 500 Führungskräfte, um herauszufinden, was Führungskräfte denken und fühlen, wenn sie hervorragende Arbeit leisten. Die Antwort war laut einer Zusammenfassung, die auf der Website des Magazins Entrepreneur veröffentlicht wurde: «Führungskräfte haben in überwältigender Weise Gros ses geleistet, wenn sie sich darauf konzentrierten, wie ihre eigenen Beiträge mit einem grösseren, übergeordneten Sinn verbunden sind. Solch ein Denken im grossen Massstab steigerte das Energieniveau der Führungskräfte und diente als Motivation, weiterhin nach besseren Ergebnissen zu streben.»
Woher wissen wir, was unser Sinn ist? Er kann von «aussen» kommen in Form von Zielen und Anweisungen, oder er kann von innen kommen, basierend auf persönlichen Werten und Motivationen. Dieser Sinn kann einfach oder komplex sein. Unabhängig davon setzen Führungskräfte gute, produktive Arbeit mit dem Gefühl gleich, einem Sinn zu dienen. Ein klares Zielbewusstsein ist ein Schlüsselaspekt einer zielstrebigen Führungskraft.
Zielstrebige Führungskräfte zeigen, dass sie sich zu Höchstleistungen verpflichten und mit Leidenschaft Ergebnisse erzielen und Erwartungen übertreffen. Wenn Sie am Arbeitsplatz ein Führungs-Mindset entwickeln möchten, das voller Tatendrang und Motivation ist, konzentrieren Sie sich zunächst auf einige grundlegende Fragen:
Was ist Ihr individueller Wertbeitrag zur Zielerreichung im Unternehmen?
Was würde nicht erledigt werden, wenn Sie nicht da wären, um es zu tun?
Wie schaffen Sie es, den Erfolg des Unternehmens zu fördern?
Wenn Sie das geklärt haben, können Sie sich mit dem zweiten Fragenkom-plex befassen:
- Was würden Sie in einer perfekten Welt erreichen wollen?
- Wie würden Sie sich schlagen, wenn die Umstände am Arbeitsplatz ideal wären?