Einige Filmklassiker kann man als „visionär“ bezeichnen. Charlie Chaplins „Modern Times“ oder George Orwells „1984“ zum Beispiel beschäftigen sich mit den sich rasant und nachhaltig ändernden Arbeitswelten beziehungsweise Gesellschaften.
Beide Storylines bedienen und befeuern Horrorvorstellungen, die damals zeitgemäss waren. Genau so wie auch die „Terminator“-Filmreihe, die gewissermassen die Vorstellungen der „vierten Industriellen Revolution“ („Industrie 4.0“) in Extremform darstellte.
Im Gegensatz zu den früheren Industriellen Revolutionen nach der Erfindung von leistungsfähigen Maschinen und der Optimierung der Automation – später auch durch die Einführung künstlicher Intelligenz – geht es bei der aktuellen „digitalen Revolution“ also um geistiges Leistungsvermögen. Die Maschinen erhalten die Fähigkeit, immer komplexer zu denken, was grosse Konsequenzen für das Personalwesen und deren Formation, beziehungsweise Ausbildung bedeutet.
„Emotionale Intelligenz“ bloss nicht aus der Hand geben!
David Bowie prägte einst Ende der Siebziger den Satz "Morgen gehört denen, die es kommen hören“ ("Tomorrow belongs to those who can hear it coming“). Und heute ist dieser aktueller denn je: Man kann nämlich davon ausgehen, dass bis zu 50 Prozent der Berufe in den nächsten Jahrzehnten verschwinden werden und sich neue Jobprofile entwickeln. Alles, was automatisiert oder digitalisiert werden kann, wird betroffen sein. Sobald es um Prozesse geht, die eine künstliche Intelligenz erledigen kann, steht die Türe offen für Veränderungen. Wer bezüglich Timing den fahrenden Schnellzug verpasst, wird „aussortiert“. Das gilt für einzelne Berufsleute wie auch für Betriebe. Fazit: Der Aspekt Digitalisierung muss zu jedem Unternehmensziel gehören. Und Chefsache sein. Darin besteht kein Zweifel mehr. Dennoch gilt es zu betonen: Mit „emotionaler Intelligenz“ hat man als (Berufs-)Mensch noch immer punkten: Qualitätsmanagement- und Supervisoring-Aufgaben werden nach wie vor von Menschen besser erledigt werden können als von den intelligentesten Maschinen. Bei allem, was mit emotionaler Intelligenz und nicht nur mit Big Data-Input zu realisieren sein wird, werden wir als Berufsmenschen einen Vorsprung gegenüber Maschinen haben.
Bessere Kenntnisse in digitalen Informations- und Kommunikationstechnologien
Dafür muss das Personal der Zukunft vorbereitet werden: Die Strategie des Bundesrates zur digitalen Schweiz sieht demnach als Kernziel vor, dass die gesamte Bevölkerung befähigt sein soll, die digitalen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zu nutzen. Basierend auf dem Weiterbildungsgesetz Art. 13–16 soll die Weiterbildung dazu beitragen, IKT-Kenntnisse im Rahmen der Grundkompetenzen bei Betroffenen zu fördern, um einen drohenden Fachkräfte- und Fachkenntnismangel der von der Digitalisierung stark betroffenen Berufsgruppen abzuwenden. Eine Umfrage der Konjunkturforschungsstelle (KOF) zur Digitalisierung in den Schweizer Unternehmen 2017 ergab schliesslich, dass als grösstes Hindernis für eine fortschreitende Digitalisierung der Wirtschaft fehlendes qualifiziertes Personal gesehen wird. Kompetenzen wie Problemlösungsfähigkeit, Flexibilität und Teamfähigkeit sind entscheidend, um die neuen Technologien effizient zu nutzen, sinnvoll einzusetzen und für diese Neuerungen offen zu sein. Für die Digitalisierung fit zu sein, bedeutet also weit mehr als nur technologische Versiertheit. In der Vermittlung dieser Fähigkeiten hat die Weiterbildung eine lange Tradition und viel Erfahrung.
Change Management, Digitalisierung und Industrie 4.0 am Leadership Forum 2018
Die Digitalisierung der Wirtschaft und die Reaktion auf die unausweichlichen Veränderungen waren auch am Leadership Forum 2018 ein grosses Thema. Vier hochkarätige Referenten aus Wirtschaft und Sport nahmen hierbei auch in diesem Kontext die grössten Herausforderungen für Führungskräfte unter die Lupe und geben praxisnahe Tipps.
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