13. August 2018

Active Recruiting: Den Spiess auch mal umdrehen...

In der Rekrutierung von Talenten und bei der Mitarbeiterbindung dreht sich vieles um Retention- und Candidate-Relationship Management, sagt Angelo Ciaramella, ein passionierter Innovator und Talentrekrutierungs-Experte. Talente zu finden ist das eine. Diese dann auch zu fördern und zu halten das andere.

Rekrutierungsgespräche auf Augenhöhe sind möglich, sagt Angelo Ciaramella: „Der eine hat etwas, nämlich die Skills, und der andere will etwas, eben diese Skills.“ Der Fachmann sieht die Talent Acquisition wie einen Kosmos mit vielen einzelnen Disziplin-Planeten, welche wiederum ein eigenes Ökosystem haben. „Diese Disziplin-Planeten, dabei reden wir von der Organisation, den Prozessen, zugrunde liegenden Technologien genauso wie kulturellen Aspekten und strategischen Ansätzen des Unternehmens und deren Personalgewinnung, sind ebenso zentral wie der Faktor Mensch. Sprich, welche Skills und Haltungen sind für welche Tätigkeiten in welcher Form gefragt? Hinzu kommen externe Faktoren: Marktbegebenheiten, Werte-, Kultur- oder Sinnfragen, gesellschaftliche Begebenheiten bis zum Branding, zur Digitalisierung und Automatisierung.“

Ganzheitliches „Active Recruiting“: In der Moderne absolute Pflicht

Diese „Disziplin-Planeten“ müsse man, so Angelo Ciaramella, noch chronologisch auf die korrekte Umlaufbahn einordnen; stets mit Blick auf die bereits angebrochene Epoche der Digitalisierung. „Diese Disziplin-Planeten bilden einen Personalgewinnungs-Kosmos, der modern, auf die Zukunft gerichtet, und holistisch ausgerichtet sein sollte.“ Dies ist besonders beim „Active Recruiting“ für HR-Verantwortliche absolutes Pflichtprogramm, um die richtigen Mitarbeitenden für die Arbeitswelt 4.0 zu finden. Unsichtbar, aber nicht zu unterschätzen sei zudem die Sphäre der Candidate-Experience. Angelo Ciaramella unterrichtet in seinem Seminar „Digital HR“ und hält ein Referat am diesjährigen „Recruiting Day“ vom 6. September 2018 über dieses Thema. Es geht ihm beim „aktiven Rekrutieren“ aber nicht nur um das Finden und Verpflichten von fähigen Arbeitskräften, sondern auch vor allem darum, die Bindung stärken zu können.

Auch der Bildungsmanager und Betriebliche Mentor Peter Schaller von der Lernwerkstatt Olten meint: „Talente zu rekrutieren ist das Eine, aber man muss sie auch halten können.“ Mangel an Perspektiven und persönlicher Weiterentwicklung sei der „Killer“ im Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmenden. So sagt er: „Damit nicht auf einmal andere vom Talent Ihres Schützlings profitieren, ist Talentmanagement gefragt.“

„Die Vermischung zwischen Kunde und Kandidat ist in vollem Gange“

„Heute redet man von Talent Acquisition mit diversen Aufgabenstellungen wie Planung, Branding, Kommunikation, Analytics, Pooling, Sourcing, Selektion, Linienbefähigung und so weiter. Kurz: Die Personalgewinnung ist ein verkaufs- und kundenorientierter Bereich, welcher mit klassischen HR-Aufgaben wenig gemein hat. Viel eher sind Annäherungen zum Verkauf, zum Marketing und auch zum Einkauf notwendig. Die Vermischung zwischen Kunde und Kandidat ist in vollem Gange, lokal und global, alles rückt näher zusammen“, lautet Angelo Ciaramellas Prognose. Dies setzt er auch um bei seiner Unternehmensberatung, welche als erste ein Center of Competence mit Fokus auf ganzheitliche, digitale „State of the Art“-Talent-Acquisition führt. Zu den Kunden zählen namhafte Firmen und Institutionen – von Grossunternehmen bis zu Start-Ups.

Er plädiert dafür, dass Firmen individuell auf die Bedürfnisse von Bewerbern eingehen sollten: „Bediene ich meine Kunden, in dem Fall die Talente, nicht individuell oder gehe ich auf meine Zielgruppe zu wenig ein, so werde ich auch mein Produkt – die Stelle – nicht verkaufen. Wir leben in einer Zeit der Individualisierung. Als Konsument erhalte ich heute das Produkt in dem von mir gewünschten Setting, bestellt über das Smartphone und sofort nach Hause geliefert. Diese Erwartungshaltung hört beim Bewerber nicht einfach auf. Die gemeinsam gelebte Unternehmenskultur ist dabei ein immer wichtiger werdender Selektions- und Identifikationsfaktor.

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