12. Oktober 2021

Typengrecht kommunizieren: Sich selbst und Andere besser verstehen

Typengerecht kommunizieren

Wüssten wir nicht allzu gerne, was andere Menschen wirklich denken, fühlen oder planen? Wie geling es, sie zu verstehen, sie für etwas zu gewinnen oder zu beeinflussen? Wie bekommen wir den Zugang zur Welt der Anderen? Wünschen wir uns selbst auch, dass Andere uns als jemanden wahrnehmen, der Selbstsicherheit, Autorität und Empathie ausstrahlt?

Von: Peter Bösiger  

eidg. dipl. Betriebsausbilder HFP Peter Bösiger

Peter Bösiger, eidg. dipl. Betriebsausbilder HFP, mit mehr als 20 Jahren Erfahrung als selbständiger Trainer, Berater und Geschäftsführer von consequent.ch. Spezialist für Selbstmanagement, Persönlichkeitsentwicklung, Kommunikation, Führung von Mitarbeitenden und Teamentwicklung. Praktische und einfach umsetzbare Methoden zeichnen ihn aus

Menschen wollen verstanden werden

«Die Aufmerksamkeit anderer Menschen ist die unwiderstehlichste aller Drogen.» Georg Franck (Buch: Ökonomie der Aufmerksamkeit)

Menschen möchten in erster Linie verstanden werden. Dies gilt beim Austausch unter Familie, Freunden und auch im Arbeitsumfeld. Je besser Menschen sich verstanden fühlen, desto einfacher gelingt die Beziehung. Das Verstehen bildet die Basis für Gemeinsames. Somit ist der andere Mensch bereit, Ideen und Argumente des Gegenübers zu prüfen und anzunehmen.

Unser Selbstwertgefühl ernährt sich von der Aufmerksamkeit, die wir von Mitmenschen, die wir unsererseits schätzen, einnehmen. Aufmerksamkeit ist ökonomisch und menschlich ein unglaublich wertvolles Gut. Wer sich verstanden fühlt, öffnet sich, wird zugänglich und erreichbar.

Jeder Mensch ist eine Insel

Die deutsche Ausbilderin, Vera F. Birkenbihl, beschreibt dieses eingängige Modell. Laut Birkenbihl ist jeder Mensch eine Insel. Auf diesen Inseln gelten unterschiedliche Werte, Haltungen, Bedingungen, Sprachen, Begrifflichkeiten, Erfahrungen, Meinungen usw. Die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bestimmen die Topografie und Ausdehnung der «Insel» und damit auch die Kommunikationsfähigkeit des «Insel-Bewohners». Die Vergangenheit beeinflusst unsere Wahrnehmung, weil vergangene Erfahrungen alles prägen, was wir im Hier und Heute wahrnehmen können. Die Gegenwart enthält unter anderem unsere derzeitige Stimmung und unseren Kommunikationsstil. Die Zukunft beinhaltet unsere Hoffnungen, Befürchtungen, Ängste, Ziele-, kurz unsere Erwartungs-Haltung.

Kommunikationsbrücken bauen

Wie gelingt der Zugang zur Insel, zum Denken und Fühlen von anderen Menschen? Idealerweise geschiet dies, wenn wir im Kontakt mit den Anderen unsere Vermutungen und Vorurteile überprüfen. Das Vertrauen bildet die Grundlage für einen offenen Austausch. Verstehen wollen, statt eigene Meinungen verfestigen. Beschreiben statt bewerten.

So gelingt eine typengerechte Kommunikation

  • Fragen statt vermuten
  • Aktiv hinhören
  • Klären von Wahrnehmungen
  • Gehörtes sinngemäss wiederholen
  • Sich selbst zeigen und offenbaren
  • Empathisch auf Menschen eingehen
  • Unterschiede als Bereicherung erleben

Persönliche Logik ergründen

Jeder Mensch entwickelt seinen persönlichen Verhaltens- und Kommunkationsstil. Wenn wir präzise hinhören entdecken wir die persönliche Logik des Gegenübers. Wir schärfen das Bewusstsein für die Kommunikationsbedürfnisse desGesprächspartners. Ist die Person eher zurückhaltend, introvertiert oder ein sprundelnder, extrovertierter Erzähler. Wir gehen auf diese typischen Eigenheiten ein und erreichen so mehr Verständnis. Wir lernen, die persönliche Logik der Anderen zu deuten und uns darauf einzulassen.

Spannende Begegnungen

Wir öffnen mit typengerechter Kommunikation den Zugang zu andern Menschen. Spannende Geschichten, Erfahrungen und Gedanken werden uns anvertraut und bereichern unsere persönliche Welt. Beginnen wir diese anregende Reise auf die Insel der Anderen.

Um unsere Website laufend zu verbessern, verwenden wir Cookies. Durch die Nutzung dieser Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Mehr Infos