14. August 2024

Team Excellence: Gemeinsam Höhenflüge erschaffen und erleben

Team Excellence

Erfolg als Team basiert auf der aufrichtigen, wiederkehrenden Reflexion sich gegenseitig beeinflussender Facetten der Zusammenarbeit. Der Beitrag zeigt fünf Themenbereiche, die für eine erfolgreiche Team Excellence entscheidend sind.

Von: Roger Huber  

Roger Huber

Dr. Roger Huber

Dr. Roger Huber ist Senior Project Manager Performance & Assessment bei der klingler consultants ag und verantwortlich für die Bereiche Organisationsentwicklung, Assessment und Management Development. Mit den Themenbereichen Nachfolgeplanung, Assessment, Coaching und Changemanagement unterstützt er Unternehmen sowie Führungspersonen in der unternehmerischen und persönlichen Weiterentwicklung. Der promovierte Arbeits- und Organisationspsychologe war von 1998–2001 Management Trainer und Berater in der Credit Suisse. Danach war er für verschiedene Beratungsunternehmen als Senior Consultant tätig. Zuletzt war Roger Huber während sechs Jahren Managing Partner eines mittleren Beratungsunternehmens und hat dieses erfolgreich für Assessments und Management-Development-Prozesse im Markt positioniert. Neben seiner Beratungstätigkeit ist Roger Huber regelmässig Dozent an Universitäten und Hochschulen.

Die Digitalisierung, der steigende Kos­tendruck und Wettbewerb schaffen neue Arbeitswelten. Neue Geschäftsmo­delle, agile Prozesse und ein effizienter Einsatz von Arbeitsmitteln werden un­abdingbar, um sich im Markt zu behaup­ten. In diesem wissens- und innovations-basierten Umfeld sind es nach wie vor Menschen, welche die eigentliche Wert­schöpfung erbringen. Es sind in Teams agierende Menschen, welche wesentlich zum Erfolg einer Organisation beitragen.

Mit der regelmässigen Analyse und Opti­mierung relevanter Facetten der Zusam­menarbeit in den folgenden fünf The­menbereichen gelingt es, erfolgreiche Organisations- und Team Excellence zu fördern:

  • Fokus
  • Organisation
  • Dialog
  • Atmosphäre
  • Entwicklung

Fokus

Eine klare gemeinsame Vision, was das Team innerhalb eines definierten Zeit­raums erreichen will, hilft, die individuelle und kollektive Leistung auf das überge­ordnete Ganze auszurichten. Dabei geht es nicht nur darum, quantifizierbare Er­folgsindikatoren, sondern auch emotiona­le, soziale Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erarbeiten. Basierend auf diesem gemein­samen Fokus lässt sich ableiten, welche Charaktere mit welchen Fähigkeiten und Arbeitseinstellungen in das Team passen. Dies ist ein wichtiger Aspekt für die Rekru­tierung von passenden Neuzugängen und für die individuelle Weiterentwicklung aktueller Teammitglieder. Zudem hilft dieser Fokus bei Differenzen zu klären, welche Haltung und Qualitätsmerkmale zur Er­reichung der Teamziele gefordert sind. Individueller und kollektiver Nutzen sind hier die Themen, die geklärt werden müs­sen. Weiter verlangt die heutige Arbeits­welt das Zusammenarbeiten mit anderen Teams. Ein gemeinsam erarbeiteter Fokus unterstützt dabei, wichtige und notwen­dige Grenzen aktiv zu regulieren, um wir­kungsvoll agieren zu können.

Organisation

Um rasche und positive Wirkung in der Interaktion mit externen oder internen Kunden zu erreichen, delegieren führen­de Unternehmen zunehmend möglichst viele Entscheidungsbefugnisse an die im Kundenkontakt stehenden Mitarbeiten­den. Dies bedingt, dass Themen der klas­sischen Aufbauorganisation handlungs­fördernd gestaltet und geregelt werden. Erfolgreiche Teams thematisieren dabei wiederkehrend die einzelnen Rollen in der Leistungserbringung und fordern die damit verbundenen Aufgaben und Ver­antwortlichkeiten konsequent ein. Diese Abstimmungen werden weiter dazu ge­nutzt, Ressourcen bestmöglich zu allozie-ren. Auch wird so das Wissen hinsichtlich der eigenen Fähigkeiten und Kompeten­zen in der Aufgabenerfüllung bestärkt sowie ein Selbstbewusstsein gefördert, das in unvorhersehbaren Situationen adäqua­te Improvisation zur Lösungsgenerierung ermöglicht.

Dialog

Mit den beiden Aspekten Fokus und Or­ganisation schaffen starke Teams einen Bezugsrahmen, an dem sich auch ihre Kommunikation orientiert. In solchen Teams wird dem Gegenüber zugehört und aktiv nach der Meinung der ande­ren gefragt. Befindlichkeiten und Emo­tionen werden zum Ausdruck gebracht oder situationsbedingt auch gezielt ab­geholt. Diese aktive Kommunikation hilft, umsetzbare Lösungen zu finden, Dinge richtig zu tun, Fehler zu vermei­den, Unsicherheiten zu reduzieren sowie Selbstbewusstsein bezüglich des eigenen Handelns zu schaffen. Durch den regel­mässigen Dialog entsteht ein kollektives Bewusstsein sowie die aus der Forschung bekannte Schwarmintelligenz, welche es zu nutzen gilt.

Atmosphäre

Der dynamisierende und oft genannte Team Spirit entsteht nicht einfach so. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit basiert zuerst einmal auf gegenseitigem Respekt. Darauf aufbauend haben gut funktionierende Teams keine Scheu, die einzelnen Leistungsbeiträge offen an­zusprechen und entsprechend einzufor­dern. So, dass das Team als Ganzes die übergeordneten Ziele erreichen kann. Dabei dürfen individuelle Sorgen und Nöte offen thematisiert werden. Dies im Wissen, dass einander geholfen und in schwierigen Situationen Unterstützung geleistet wird. Die Klarheit bezüglich Leis-tungserbringung und die Bewältigung von Unsicherheiten bauen über die Zeit kontinuierlich die Resilienz des Teams und der Einzelnen aus. Die erreichten Erfolge, im Kleinen und im Grossen, werden be­wusst gefeiert. Das motiviert, fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl und stärkt das Selbstbewusstsein.

Entwicklung

Meisterteams, aber auch erfolgreiche Orchester wissen, dass sie sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen können. Des­halb planen sie verbindlich Zeit für Ent­wicklung ein. Dies sowohl im operativen als auch im strategischen Bereich. In solchen regelmässigen Debriefings und Reviews werden Stärken und Schwächen auf allen Ebenen klar benannt. Erfolgs­faktoren sollen multipliziert, Schwächen eliminiert werden. Fehler sind kein Ma­kel, sondern werden als Chancen zur Entwicklung und Verbesserung genutzt. Auseinandersetzungen und Konflikte werden aktiv angegangen und gelöst, sodass die dadurch gebundene Energie wieder für die Leistungserbringung zur Verfügung steht. Letztendlich werden in solchen Entwicklungssessionen auch Trends und Innovationen angesprochen, um durch die Implementierung von notwendigen Neuerungen die eigene Effektivität und Effizienz beständig zu verbessern.

Die Rolle der Führungskraft

Exzellente Teams zeichnen sich durch einen hohen selbstregulierenden Anteil aus, speziell in der operativen Umset­zung. Führungskräfte haben auch bei solchen Teams nach wie vor ihre Daseins­berechtigung und leisten wichtige Er­folgsbeiträge. Sie unterstützen das Team in der Fokusfindung, der Selbstreflexion und fördern gezielt die Gruppenkommu­nikation. Wo notwendig, intervenieren sie korrigierend. Im Rahmen der Grenzre­gulation sorgt die Führungskraft für eine adäquate Ressourcenbeschaffung und -allokation. Sie übernimmt Verantwor­tung in der Priorisierung von Aufgaben­stellung und der Regelung von Grenzen zu anderen Gruppen. Sie stellt weiter die zeit- und aufgabengerechte Qualifikation der einzelnen Mitarbeitenden sicher. Die vornehmste Aufgabe der Führungskraft eines exzellenten Teams ist dessen kon­tinuierliche Weiterentwicklung. Dies in allen fünf Aspekten und den dazugehö­rigen Facetten erfolgreicher Teamzusam­menarbeit.

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