Die Digitalisierung, der steigende Kostendruck und Wettbewerb schaffen neue Arbeitswelten. Neue Geschäftsmodelle, agile Prozesse und ein effizienter Einsatz von Arbeitsmitteln werden unabdingbar, um sich im Markt zu behaupten. In diesem wissens- und innovations-basierten Umfeld sind es nach wie vor Menschen, welche die eigentliche Wertschöpfung erbringen. Es sind in Teams agierende Menschen, welche wesentlich zum Erfolg einer Organisation beitragen.
Mit der regelmässigen Analyse und Optimierung relevanter Facetten der Zusammenarbeit in den folgenden fünf Themenbereichen gelingt es, erfolgreiche Organisations- und Team Excellence zu fördern:
- Fokus
- Organisation
- Dialog
- Atmosphäre
- Entwicklung
Fokus
Eine klare gemeinsame Vision, was das Team innerhalb eines definierten Zeitraums erreichen will, hilft, die individuelle und kollektive Leistung auf das übergeordnete Ganze auszurichten. Dabei geht es nicht nur darum, quantifizierbare Erfolgsindikatoren, sondern auch emotionale, soziale Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erarbeiten. Basierend auf diesem gemeinsamen Fokus lässt sich ableiten, welche Charaktere mit welchen Fähigkeiten und Arbeitseinstellungen in das Team passen. Dies ist ein wichtiger Aspekt für die Rekrutierung von passenden Neuzugängen und für die individuelle Weiterentwicklung aktueller Teammitglieder. Zudem hilft dieser Fokus bei Differenzen zu klären, welche Haltung und Qualitätsmerkmale zur Erreichung der Teamziele gefordert sind. Individueller und kollektiver Nutzen sind hier die Themen, die geklärt werden müssen. Weiter verlangt die heutige Arbeitswelt das Zusammenarbeiten mit anderen Teams. Ein gemeinsam erarbeiteter Fokus unterstützt dabei, wichtige und notwendige Grenzen aktiv zu regulieren, um wirkungsvoll agieren zu können.
Organisation
Um rasche und positive Wirkung in der Interaktion mit externen oder internen Kunden zu erreichen, delegieren führende Unternehmen zunehmend möglichst viele Entscheidungsbefugnisse an die im Kundenkontakt stehenden Mitarbeitenden. Dies bedingt, dass Themen der klassischen Aufbauorganisation handlungsfördernd gestaltet und geregelt werden. Erfolgreiche Teams thematisieren dabei wiederkehrend die einzelnen Rollen in der Leistungserbringung und fordern die damit verbundenen Aufgaben und Verantwortlichkeiten konsequent ein. Diese Abstimmungen werden weiter dazu genutzt, Ressourcen bestmöglich zu allozie-ren. Auch wird so das Wissen hinsichtlich der eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen in der Aufgabenerfüllung bestärkt sowie ein Selbstbewusstsein gefördert, das in unvorhersehbaren Situationen adäquate Improvisation zur Lösungsgenerierung ermöglicht.
Dialog
Mit den beiden Aspekten Fokus und Organisation schaffen starke Teams einen Bezugsrahmen, an dem sich auch ihre Kommunikation orientiert. In solchen Teams wird dem Gegenüber zugehört und aktiv nach der Meinung der anderen gefragt. Befindlichkeiten und Emotionen werden zum Ausdruck gebracht oder situationsbedingt auch gezielt abgeholt. Diese aktive Kommunikation hilft, umsetzbare Lösungen zu finden, Dinge richtig zu tun, Fehler zu vermeiden, Unsicherheiten zu reduzieren sowie Selbstbewusstsein bezüglich des eigenen Handelns zu schaffen. Durch den regelmässigen Dialog entsteht ein kollektives Bewusstsein sowie die aus der Forschung bekannte Schwarmintelligenz, welche es zu nutzen gilt.
Atmosphäre
Der dynamisierende und oft genannte Team Spirit entsteht nicht einfach so. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit basiert zuerst einmal auf gegenseitigem Respekt. Darauf aufbauend haben gut funktionierende Teams keine Scheu, die einzelnen Leistungsbeiträge offen anzusprechen und entsprechend einzufordern. So, dass das Team als Ganzes die übergeordneten Ziele erreichen kann. Dabei dürfen individuelle Sorgen und Nöte offen thematisiert werden. Dies im Wissen, dass einander geholfen und in schwierigen Situationen Unterstützung geleistet wird. Die Klarheit bezüglich Leis-tungserbringung und die Bewältigung von Unsicherheiten bauen über die Zeit kontinuierlich die Resilienz des Teams und der Einzelnen aus. Die erreichten Erfolge, im Kleinen und im Grossen, werden bewusst gefeiert. Das motiviert, fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl und stärkt das Selbstbewusstsein.
Entwicklung
Meisterteams, aber auch erfolgreiche Orchester wissen, dass sie sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen können. Deshalb planen sie verbindlich Zeit für Entwicklung ein. Dies sowohl im operativen als auch im strategischen Bereich. In solchen regelmässigen Debriefings und Reviews werden Stärken und Schwächen auf allen Ebenen klar benannt. Erfolgsfaktoren sollen multipliziert, Schwächen eliminiert werden. Fehler sind kein Makel, sondern werden als Chancen zur Entwicklung und Verbesserung genutzt. Auseinandersetzungen und Konflikte werden aktiv angegangen und gelöst, sodass die dadurch gebundene Energie wieder für die Leistungserbringung zur Verfügung steht. Letztendlich werden in solchen Entwicklungssessionen auch Trends und Innovationen angesprochen, um durch die Implementierung von notwendigen Neuerungen die eigene Effektivität und Effizienz beständig zu verbessern.
Die Rolle der Führungskraft
Exzellente Teams zeichnen sich durch einen hohen selbstregulierenden Anteil aus, speziell in der operativen Umsetzung. Führungskräfte haben auch bei solchen Teams nach wie vor ihre Daseinsberechtigung und leisten wichtige Erfolgsbeiträge. Sie unterstützen das Team in der Fokusfindung, der Selbstreflexion und fördern gezielt die Gruppenkommunikation. Wo notwendig, intervenieren sie korrigierend. Im Rahmen der Grenzregulation sorgt die Führungskraft für eine adäquate Ressourcenbeschaffung und -allokation. Sie übernimmt Verantwortung in der Priorisierung von Aufgabenstellung und der Regelung von Grenzen zu anderen Gruppen. Sie stellt weiter die zeit- und aufgabengerechte Qualifikation der einzelnen Mitarbeitenden sicher. Die vornehmste Aufgabe der Führungskraft eines exzellenten Teams ist dessen kontinuierliche Weiterentwicklung. Dies in allen fünf Aspekten und den dazugehörigen Facetten erfolgreicher Teamzusammenarbeit.