Oder hatten Sie eventuell ein anderes Mal das Gefühl, nach einem Online-Meeting eine längere Pause zu benötigen? Und das, obwohl es vielleicht sogar kürzer dauerte als ein vergleichbares persönliches Gespräch im Büro? So geht es vielen Menschen im Homeoffice.
Denn virtuelle Besprechungen (v. a. in kurzen Abständen hintereinander) können manchmal mehr Energie kosten und höhere Konzentration erfordern als klassische Präsenzmeetings. Auch, wenn Sie da wie dort sicherlich sehr aufmerksam sind, z. B. weil Sie sich technisch bedingt mehr auf das Gesagte konzentrieren müssen. Oder zumal uns Feinheiten, die wir sonst mittels Gesten oder Mimik unserer Ansprechpartner/innen genauer wahrnehmen können, online fehlen oder «verloren Gehen». Auch der rasche und häufige Wechsel zwischen Gespräch und – z. B. durch «Bildschirmteilung» – spontan gezeigten Dokumenten oder Dateien kann mit der Zeit ziemlich anstrengend sein.
Ob beim (Spitzen-)Sport oder bei der Arbeit im (Home-)Office gilt: Regeneration bewirkt Weiterentwicklung. Daher reduzieren z. B. Marathonläufer/innen ihr Laufpensum in den letzten Tagen und Wochen vor dem entscheidenden Marathonlauf. Das ist auch bei anderen Sportarten wie Skifahren oder Fussball so. Zusätzlich entstehen gute Ideen und Aha-Erlebnisse oft in «Pausenzeiten», wie das oben erwähnte Beispiel zeigt. Das trifft auch auf die Arbeit im Homeoffice zu.
All jene, denen «Work smart im Homeoffice» besonders wichtig ist, sollten daher für ausreichend «smarte» Pausen sorgen. Manchmal macht sich der «Pausenbedarf» z. B. nach zwei langen und intensiven Online-Meetings fast von selbst bemerkbar. Doch idealerweise sollte auch an Pausen
gedacht werden, bevor sie unbedingt «sein müssen». Erst zu pausieren, weil sich Erschöpfung und/oder Konzentrationsschwierigkeiten immer mehr bemerkbar machen, ist suboptimal.
In gewisser Weise gibt es hier eine weitere Parallele zum Marathonlauf: Läufer/innen sollten «Trink- und Esspausen» einlegen, bevor sich z. B. Durstgefühl oder gar ein gesundheitliches Problem einstellen. Wann welche gesundheitlich vertretbare und regelkonforme «Stärkung» geeignet ist, hängt vom individuellen Bedarf ab. Auf das Homeoffice «übersetzt» bedeutet das, ebenso dann eine Pause zu machen, wenn gerade kein/e Kolleg/in Zeit für eine gemeinsame (virtuelle) Kaffeepause hat. Denn sonst steigt das Risiko, dass Sie mangels Pause einen «vollen Kopf» bekommen, der Ihnen konzentriertes oder kreatives Arbeiten über eine längere Zeit erschwert.
Pausen bewusst einzulegen – statt auf einen akuten Auslöser zu warten –, erfordert danach einen «Neustart». Also den «Leistungslevel» wieder «hochzufahren». Allerdings geschieht das von einem höheren Niveau aus. Dieses führt rascher zu mehr Leistungsfähigkeit, besseren Ergebnissen etc. Denken Sie hier beispielsweise daran, dass es mehr neuen Treibstoff für ein Fahrzeug mit komplett leerem Tank braucht als für eines, das noch (Treibstoff-)Reserven hat.
Kurz gesagt: Erholung ermöglicht Fortschritte, und diese tragen zu Erfolgserlebnissen bei. Auch Bewegung kann Entspannung und Leistungsfähigkeit fördern.