22. Mai 2024

Lernkultur: Charakteristika einer positiven Lernkultur

Lernkultur

Arbeitnehmer in Betrieben mit einer etablierten Lernkultur eignen sich neue Fähigkeiten schneller an und sind bessere Problemlöser. Eine Lernkultur ist aber nur dann wirklich gelungen, wenn sich alle Mitarbeitenden mitgenommen fühlen. Aus diesem Grund braucht es Transparenz über die laufenden Prozesse und Veränderungen. Die Beschäftigten sind so weit wie möglich in die Prozessgestaltung einzubeziehen. Dadurch steigt die Motivation der Belegschaft, und die Mitarbeiter fühlen sich wohl im Unternehmen.

Von: Christine Meyer  

Christine Meyer

Christine Meyer

Christine Meyer ist Unternehmerin, Leadership- und Kommunikationsexpertin, Organisationsbegleiterin, Team-Entwicklerin und stärkenorientierte New-Work-Aktivistin und (Executive) Coach.

Eine positive Lernkultur zeichnet sich u.a. durch folgende Merkmale aus:

  • Lernen ist ein klar definierter Kernwert der Organisation.
  • Lernen wird anerkannt.
  • Führungskräfte sind Mentoren und geben Feedback (aktive Feedback-Kultur).
  • Wissen ist leicht zugänglich.
  • Eingehen von Risiken wird gefördert.
  • Lernen hört nicht auf (lebenslanges Lernen).

Was sind die Charakteristika einer positiven Lernkultur?

1. Eine Haltung des lebenslangen Lernens

Die besten Kulturen fördern eine Mentalität des lebenslangen Lernens, in der motivierte Mitarbeiter nach ständiger Selbstentfaltung streben. Ob im Berufs- oder im Privatleben, lebenslanges Lernen bedeutet, dass der Einzelne proaktiv nach Möglichkeiten sucht, sich zu verbessern, seine Fähigkeiten weiterzuentwickeln und neue Denkansätze zu finden.

2. Wirksame Kommunikation

Kommunikation ist entscheidend für erfolgreiche Lernkulturen. Positive, wertschätzende und klare Kommunikation, die zu einem gemeinsamen Verständnis führt.

3. Positive Leadership/vorausschauende, positive Führung

Führungskräfte, die stärkenorientiert führen und bereit sind, heute für langfristigen Erfolg zu investieren. Durch Persönlichkeitsentwicklung und Lösungsorientierung werden in der Führung die Agilität und die Selbstständigkeit gefördert. Positive Leader gehen mit gutem Beispiel voran, inspirieren ihre Mitarbeitenden und setzen sich dafür ein, dass diese ihre Kreativität und Innovationskraft unter Beweis stellen können.

4. Kollaborative Lernkultur

Die Beseitigung von Grenzen oder Beschränkungen innerhalb des Unternehmens, damit die Mitarbeiter ihr Fachwissen austauschen und miteinander zusammenarbeiten können, trägt wesentlich zur Schaffung einer blühenden Lernkultur bei.

Wenn die offene Zusammenarbeit gefördert wird, wirkt sich dies positiv auf die gesamte Belegschaft aus und hilft allen, neue Fähigkeiten zu erlernen und ihre Arbeit zu verbessern.

5. Raum für Innovation

Grossartige Lernkulturen führen oft zu innovativen Arbeitsweisen. Um dies zu erreichen, müssenUnternehmen ihre Mitarbeiter – unabhängig von ihrer Rolle – dazu ermutigen, neue Dinge auszuprobieren, Ideen offen zu diskutieren und neue Verbesserungsmethoden zu teilen. Dies funktioniert nur mit einer Fehlerkultur und der Konzentration auf das Positive.

6. Gemeinsame Nutzung von Wissen

Der Austausch von Informationen innerhalb des Unternehmens hilft den Mitarbeitern, ihre Rolle besser zu verstehen und zu erkennen, wo sie in das Gesamtunternehmen passt.

Der Austausch von Wissen zwischen Teams und Abteilungen ermöglicht eine Zusammenarbeit, bei der die Mitarbeiter wissen, was von ihnen verlangt wird und wie sie sich verbessern können, um anderen zu helfen.

7. Aus Fehlern lernen und das «trial and error» leben

Das Ausprobieren von verschiedenen Optionen ist eine heuristische Methode, der Problemlösung. Aus Rückschlägen wird gelernt, um das Ergebnis zu verbessern. Die Methode rechnet mit dem möglichen Scheitern und nimmt Fehler in Kauf, weil sie darin Chancen und Vorteile für die
«beste» Lösung sieht. Die Methode ist wichtig, weil sie es ermöglicht, aus Fehlern zu lernen und sich ständig zu verbessern. Genau so, wie es die aktuelle, agile Arbeitswelt fordert. Die Methode hilft, Angst vor Fehlern und dem eigenen Scheitern zu überwinden, und fördert das Handeln.
Durch Ausprobieren legt man los, statt sich in endloser Planung und Theorie zu verrennen. Indem man anfängt, ist man dem Ziel bereits ein Stück näher. 

Die Methode wird auch in der Psychologie als eine Form des Lernens bezeichnet, bei der die Irrtümer und Fehler allmählich vermieden und die richtigen, zum Ziel führenden Handlungen immer häufiger ausgeführt werden.

Um unsere Website laufend zu verbessern, verwenden wir Cookies. Durch die Nutzung dieser Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Mehr Infos