11. Oktober 2021

Gute Entscheidungen treffen: Heute wichtiger denn je

Gute Entscheidungen treffen

Es gilt, verstärkt in die Zukunft hineinzudenken – und dieses Zukunftsdenken durch proaktive Entscheidungen zu untermauern, die zum Handeln und zur Veränderung bewegen. Denn wer sich nicht verändert, wird verändert – und in diesem Fall müssen dann ganz andere Entscheidungen getroffen werden. Proaktiv entscheiden bedeutet somit auch für das Unternehmen: Handlungsspielraum gewinnen.

Von: Kim Hermine Gunkel, Brigitte Miller  

Kim Hermine Gunkel

Kim Gunkel leitet den MAS Digital Office Management FH an der Kalaidos Fachhochschule in Zürich. Nach ihrer Weiterbildung als Direktionsassistentin und dem Executive Master Business Administration in digitalem Management und Unternehmensführung (FH) hat sie mit ihrem Geschäftspartner das Office-Management-Unternehmen Shareau gegründet. Bei Shareau entscheiden sich Unternehmen nicht mehr nur für eine Person, sondern für ein ganzes Team. So erhalten sie Zugriff auf die unterschiedlichsten Fähigkeiten und Kompetenzen. Dieses Konzept erlaubt es, Menschen genau dort einzusetzen, wo sie ihre Fähigkeiten und ihren Ehrgeiz am besten einbringen können.

Brigitte Miller

Brigitte Miller ist freie Journalistin und Autorin. Sie schreibt für namhafte Verlage und Onlineportale im In- und Ausland zu den Themenbereichen Management, Mitarbeiterführung, Kundenbindung, Zeitmanagement, Kreativität, Kommunikation und Selbstmanagement. In ihre Beiträge lässt sie nicht nur die vielen Tipps und Erfahrungen fliessen, die sie durch Gespräche, Interviews und Recherche erhält, sondern auch persönliche Erkenntnisse, die ihr der (Berufs-)Alltag beschert.

Gute Entscheidungen zu treffen, spielte stets eine wichtige Rolle. Zweifelsfrei. Dennoch fiel es in den 50er-, 60er-, 70er, gar 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts «leichter», Ent­scheidungen zu treffen. Die Welt war in sich noch überschaubarer. Eingeteilt in Ost und West, in Kapitalismus und Kommunismus. Durchzogen vom Kalten Krieg und der Mauer waren Entscheidungen, die sich nach einiger Zeit als unvorteilhaft für das Unternehmen herausstellten, schneller, gar müheloser aufzufangen und auszubügeln als heute. Die Aus­wirkungen von Fehlentscheidungen konnten besser erkannt und korrigiert werden.

Die Zeiten haben sich seitdem rasant verändert. Nicht allein durch den Mauerfall. Die Globalisierung, der demografische Faktor und das Internet sind Faktoren, mit denen Sie sich auseinandersetzen und die Ihnen längst vertraut sind, die aber auch einen bedeu­tungsvollen Einfluss auf die Entscheidungsfindung genommen haben:

  • Zum Entscheidungsdenker werden. Die (globalen) Herausforderungen machen nicht vor den Türen des Unternehmens halt. Es gilt, Lösungen zu finden. Und diese Lösungen benötigen Entscheidungen – für das Jetzt und das Morgen.
  • Mehr Optionen als jemals zuvor. Ihnen – und dem Unternehmen – bieten sich un­endlich viele Möglichkeiten, beispielsweise ob Sie auf Facebook, Xing, Google+, Twitter und/oder LinkedIn vertreten sind. Ob Sie Fachkräfte im Ausland suchen, die eigenen Mitarbeiter gezielt weiterbilden oder gleich High Potentials bei Recruitingmessen an den Unis anwerben. Die Beschaulichkeit, gar Enge der Optionswahl gehört der Ver­gangenheit an. Um den Anschluss nicht zu verpassen, heisst es, sich zu informieren, abzuwägen und manches Mal selbst einen Trend zu setzen.
  • Rasanter, schneller, flotter. Die Zeit, die Ihnen für die Entscheidungsfindung zur Ver­fügung steht, wird immer kürzer.
  • Es gibt viele, viele unbekannte Faktoren. Verabschieden Sie sich von der ehemaligen Annahme: «Für eine Entscheidungsfindung gilt es, alles zu berücksichtigen.» Es gibt heutzutage viel zu viele Unbekannte, die mitmischen.
  • Gute Entscheidungen werden heute (fast) zu einem MUSS, d.h., Fehlentscheidungen oder Entscheidungen, die sich nachträglich als schlecht erwiesen, haben oftmals nicht allein verheerendere Auswirkungen als früher; diese sind auch schneller zu korrigieren. Die Vernetztheit dank der modernen Kommunikationsmittel und die «Echtzeit» der Kommunikation bringen vieles rascher ans Licht.
  • Entscheidungen sind (meist) weitreichender. Entscheidungen, die Sie heute innerhalb Ihres Unternehmens treffen, betreffen längst nicht mehr allein das Unternehmen und/ oder den Standort. Vielmehr kann so manche Entscheidung das Leben eines Fabrikarbeiters in Bangladesch berühren – negativ wie positiv. Manches Mal, ohne dass Sie es ahnen.
  • Die perfekte Welt gibt es nicht mehr. Im Grunde gab es sie nie. Nur in unseren Köpfen hat sich ein Bild einer Welt verankert, die beherrschbar, planbar und kalkulierbar ist. Ein Bild, veraltet, überholt, von dem man sich verabschieden sollte. Denn «der Ab­schied von der perfekten Welt bedeutet gleichzeitig den Verzicht auf perfekte Lösun­gen» (Bernd Remmers: Winning Ways, Hanser Verlag, 2011, S. 15) – und dies befreit ungemein beim Treffen von Entscheidungen.

Diesen Wandel spüren Sie selbst. Tagtäglich, immer wieder. Und mit ihm spüren Sie eins: Der Druck wächst. Es gibt immer mehr zu entscheiden, ob privat oder beruflich.

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