07. Dezember 2018

Führung als Dienstleistung: Führen ist kein Privileg... - Oder vielleicht doch?

Wie bitte? Führen ist kein Privileg? Vielmehr ist Führen eine Chance zu „dienen“. Also schlussendlich sprechen wir doch von einem Privileg. Vom Privileg, eine wertvolle Dienstleistung an mitarbeitenden Menschen erbringen zu dürfen. So auf jeden Fall lautet eine der Kernbotschaften der modernen Führungspersonen.

Der bekannte Firmenchef der Upstalsboom Hotel + Freizeit GmbH & Co. KG, Bodo Janssen, hat es geschafft, mit seinem „Upstalsboom Weg“ die gängigen Vorstellungen von Leadership ein klein wenig auf den Kopf zu stellen. „Potenzialentfaltung statt Ressourcenausnutzung“ wurde für ihn zum Leitbild und ist eine seiner Kernbotschaften. Diese wird getragen durch seine Mitarbeitenden wie beispielsweise Marie Koch - zu sehen, zu hören und zu erleben als Best Case Keynote am WEKA Leadership Forum 2019 (31. Januar 2019). Sie geht nach einem klaren Motto vor: „Schenke den Mitarbeitern das Vertrauen und zeige ihnen, dass sie die Besten sind – und sie werden die Besten sein.“ Das höchste Ziel bei der Führung von Leuten sei, dass man im Umgang miteinander „gelingende Beziehungen“ aufbauen könne – also eine Steigerung der Win-Win-Situation. Und dass jeder Mensch bei der Arbeit so sein kann, wie er ist, ohne eine Rolle ausfüllen zu müssen oder sich zu verstellen. Bodo Janssen betont immer wieder, dass Führung eine Dienstleistung sei und kein Privileg. Mit dieser Meinung steht er nicht alleine da.

Führung 4.0 und die Dienstleistung am Menschen

Die bekannte Berner “HerzBlutPersonalerin” Diana Roth www.dianarothcoaching.com ist HRM-Coach, und befasst sich sowohl persönlich wie auch kundenseitig intensiv mit dem Thema Führung 4.0. Sie bestätigt: “Immer wieder diskutiere ich mit aufstrebenden Mitarbeitenden über ihr Karriereziel. Und meistens streben sie nach der klassischen Führungslaufbahn. Und eine Denke begegnet mir immer wieder: Wenn ich eine Führungskraft bin – bin ich wer.“ Diana Roth weist in solchen Fällen jeweils immer darauf hin, dass Führung viel beinhaltet. So das Privileg, Entscheidungen zu fällen oder an der Spitze der firmeninternen Nahrungskette zu stehen. „Eine Führungskraft ist in erster Linie Dienstleisterin oder Dienstleister. Sie dient dem Unternehmen, den Kunden, den Mitarbeitenden. Der richtige Approach zu dieser Dienstleistung beginnt mit einem Führungsstil, der authentisch und klar sein muss. Dabei wird das Führungsverhalten von Mitarbeitenden genau wahrgenommen“, sagt Roth. Klare Zusammenarbeitsregeln dienen, so Roth weiter, als Leitplanken. Eine gute Führungskraft wisse auch, passende Führungsinstrumente situativ aus der Jackentasche zu zaubern und bravourös einzusetzen.

Transparenz bei der Personalplanung – Risiko und Chance zugleich

Und: Oftmals wird eine Führungskraft über die Art und Weise der Kommunikation und Information beurteilt. Aber auch das Beurteilen und Bewerten von Leistung und Verhalten der Mitarbeitenden zeige nicht die ganze Wahrheit. „Ich habe gemerkt, dass der richtige, passende Umgang mit Kritik und Fehlern viel zum guten Betriebsklima und auch zur Glaubwürdigkeit einer Führungsperson beiträgt.“ Dies gelte nicht nur für die Führungskräfte, sondern auch für die Mitarbeitenden generell. „Eine Fehlerkultur, die zulässt, dass man aus den Fehlern lernen kann und darf und das Selbstwertgefühl wachsen lässt statt beeinträchtigt, wird nicht nur geschätzt, sondern erbringt langfristig reife, selbstverantwortliche Mitarbeiter“, so Roth weiter. Dabei gelte immer noch: Jeder Chef hat die Mitarbeiter, die er verdient. Roth: „Im Wort Verdienen steckt das Wort Dienen.“ Bei der Personalplanung wird deutlich sichtbar, wo Fehler entstanden sind. Diese Transparenz und Sichtbarkeit kann unter anderem erhebliche Konflikte auslösen. Und hier zeige sich der Meister der Führung, wenn man das lösungsorientierte Umgehen mit Konflikten beherrsche.

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