17. Mai 2024

Drei veränderungsfördernde Alltagshacks: Mit Sprache verflüssigen

Drei Veränderungsförderne Alltagshacks

Entdecken Sie, wie Sie mit kleinen sprachlichen Anpassungen Veränderungen ermöglichen können. Diese drei Alltagshacks helfen Ihnen dabei, so zu interagieren, dass positive Veränderungen einfacher werden.

Von: Elfriede Czerny, Dominik Godat  

Elfriede Czerny

Sie ist Coach und Potenzialentwicklerin. Gemeinsam mit Dominik Godat leitet sie das Zent­rum für lösungsfokussierte Führung.

Dominik Godat

Er ist Studienleiter des CAS Coaching als Führungs­kompetenz an der Hochschule Luzern und Buchautor.

Viele von uns streben nach Verän­derungen in unserem Leben, sei es beruflich oder persönlich. Doch oft vergessen wir die Macht der Sprache in diesem Prozess. Kleine Anpassun­gen in Ihrer Kommunikation können immense Auswirkungen auf Ihre Fähig­keit haben, Veränderungen zu fördern.

Wenden Sie diese praktischen Alltags­hacks an, um eine veränderungsför­derliche Sprache zu etablieren:

1. Beschreiben Sie, statt zu bewerten: Und Veränderungen werden leichter möglich

Ist Ihnen schon mal aufgefallen, wie kleinere Kinder Geschehnisse formu­lieren? Achten Sie mal darauf. Sie beschreiben genau, was vorgefallen ist: «Ich habe Astrid gefragt, dann hat Astrid Nein gesagt und ist weggelau­fen, und dann bin ich nach Hause gekommen. Und nun bin ich traurig.» Bis zu einem gewissen Alter bleiben Kinder strickt beim Beschreiben. Sie Interpretieren nicht («Astrid findet mich wohl blöd»). Sie schreiben der anderen Person auch nichts zu («Astrid war im Widerstand»). Und sie verallgemeinern auch nicht («Alle finden mich blöd»). Interpretieren, Zuschreiben und Verall­gemeinern lernen sie erst mit der Zeit von uns Erwachsenen.

Bleiben Sie beim Beschreiben der Si­tuation. Denn diese umfasst die Ver­änderungen, die bereits vorgefallen sind. Wenn Sie Verhalten beschreiben, lässt sich dieses zudem auch oft ein­fach ändern. Beim nächsten Mal kann ich Astrid zum Beispiel was anderes fragen oder ich kann einfach jemand anderen fragen. Anstatt die Situation sprachlich zu stabilisieren, verflüssi­gen Sie sie.

Sobald Sie beginnen zu interpretieren, zuzuschreiben oder zu verallgemei­nern, machen Sie sich das Leben un­nötig schwer, da Sie die Situation mit Ihrer Sprache verfestigen.

2. Nutzen Sie aktive Verben statt «sein»: Setzen Sie auf Dynamik 

Das Verb ‹sein› führt zu statischen und scheinbar objektiven Beschreibungen. Sobald etwas «ist», suggerieren Sie, dass es sich um einen Zustand han­delt, der (zumindest für eine gewisse Zeit) stabil «ist». Zudem erscheint der Eindruck, dass dies alle so sehen, da es ja so «ist».

Verwenden Sie stattdessen aktive Ver­ben, um Veränderungen zu betonen. Anstatt zu sagen «Die Situation ist kri­tisch», sagen Sie «Ich erlebe die Situa­tion als kritisch», anstatt «Die Person ist schwierig», könnten Sie sagen «Das Verhalten der Person stellt für mich eine Herausforderung dar». Dadurch betonen Sie Ihre subjektive Perspekti­ve und schaffen Raum für Veränderun­gen und Entwicklung.

3. Fokussieren Sie auf Veränderungsprozesse statt auf Zustände: Fragen Sie nach dem «Wie» 

Statt über (stabile) Zustände zu spre­chen, richten Sie den Fokus auf Ver­änderungsprozesse. Fragen Sie nach dem «Wie» und erkunden Sie, wie bestimmte Veränderungen zustande gekommen sind oder zustande kom­men können. Wenn Sie zum Beispiel berufliche Veränderungen anstreben, fragen Sie nach den Schritten, die zu dieser Verbesserung führen könnten, oder fragen Sie nach Schritten, die in der Vergangenheit zu einer ähnlichen Veränderung geführt haben.

Die Art und Weise, wie Sie über Situa­tionen sprechen, beeinflusst nicht nur Ihre Wahrnehmung der Situation, sondern auch Ihre Fähigkeit, posi­tive Veränderungen zu fördern. Die drei Alltagshacks sind einfach anzu­wenden, um mit einer veränderungs­förderlichen Sprache Veränderungen anzustossen. Beginnen Sie heute und beobachten Sie, wie Veränderungen einfacher werden.

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