21. Mai 2024

Die Zukunft der Arbeit: Mitarbeitende im Fokus

Die Zukunft der Arbeit

Future of Work ist gekommen, um zu bleiben — und stellt Organisationen sowie Mitarbeitende vor tägliche Herausforderungen. Wie der Fokus auf die Mitarbeitenden ein gekonntes Miteinander unterstützen kann, und welche Rolle die Führungskräfte dabei spielen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Von: Tobias Véron  

Tobias Véron

Tobias Véron

Tobias Véron ist Consultant bei Great Place To Work®. Als Arbeitspsychologe mit HR-Erfahrung in verschiedenen Branchen und Weiterbildungen im New-Work-Umfeld setzt er sich für die Erfüllung aller Mitarbeitenden im Arbeitskontext ein.

Während Future of Work und den neuen Arbeitsformen und Gegebenheiten vor der weltweiten Pandemie noch wenig Beachtung geschenkt wurde, so erhielt es durch globale Veränderun­gen und technologische Fortschritte ei­nen regelrechten Schub. Und dieser hallt bis in die Post-Pandemie-Zeit der Arbeits­welt nach. Mitarbeitende verlangen nach neuen Arbeitsformen, die Firmen ziehen gezwungenermassen nach und möchten doch bewährte Methoden beibehalten. Dieses Spannungsfeld erfordert eine klu­ge Balance von Wünschen und Erwartun­gen. Wer erkennt die Vorteile zuerst, und wer verpasst den abfahrenden Zug?

Mitarbeitende im Fokus von Future of Work

In der Dreifaltigkeit von People, Technology und Place geschieht Future of Work. Das Arbeiten wird standortunabhängiger dank neuer Technologien, diese beein­flussen wiederum die Arbeitsweise der Personen. Doch die erfolgreiche Verbin­dung von Technologie, Ort und Mensch erfordert bewusstes Handeln. In einer Zeit schneller Veränderungen zahlt sich ein Schritt zurück und ein genauer Blick auf die betroffenen «People» langfristig aus.

Der Begriff «People» umfasst im Wandel von Technologie und Globalisierung das Herzstück einer Organisation, die mensch­liche Seite. Nicht nur für den Erfolg einer Firma, sondern auch für die Navigation durch Herausforderungen und Chancen von Future of Work spielt diese eine wich­tige Rolle. Die Fähigkeiten, die Menschen einbringen können, wie Kreativität, emo­tionale Intelligenz und zwischenmenschliche Fähigkeiten, sind einzigartig und schwer zu automatisieren. Daher wird die Ermöglichung eines Arbeitsumfelds, das die Stärken und Potenziale der Mit­arbeitenden fördert, entscheidend. Und vor allem ein Arbeitsumfeld, welches die Mitarbeitenden langfristig motiviert und zufriedenstellt und damit an die Organi­sation bindet.

Auch in diesem Bereich zeichnet sich in den letzten Monaten und Jahren durch Future of Work eine Veränderung ab. Die Erwartungen von Mitarbeitenden gehen mit veränderten Arbeitsbedingungen und -möglichkeiten weiter über die traditionel­len Vergütungsmöglichkeiten hinaus. Die Förderung von beruflichem Wachstum, Lernmöglichkeiten und Karriere- und Ex­pertenpfaden sind essenzielle Elemente, um talentierte Menschen anzuziehen und zu halten. Und diese Erwartungen können sich über die Zeit durchaus verändern.

Während die Werte der Organisation oft­mals langzeitig stabil sind, so verändern sich die individuellen Werte der Mitar­beitenden möglicherweise schneller. Mit der sich verändernden Lebenssituation im Verlaufe des Berufslebens werden sich auch die Erwartungen an Werte und Arbeitskultur der Mitarbeitenden verän­dern. So kann sich die Erwartung gegen­über der Arbeits- und Freizeit bezüglich der Auswirkungen auf die breite Gesell­schaft wie auch bezüglich der Umwelt für die Mitarbeitenden verändern und den Einklang zwischen den eigenen und den Firmenwerten verändern. Eine starke Un­ternehmenskultur, die auf gemeinsamen Werten und Zielen beruht, ist ein Schlüs­selfaktor für den Erfolg von Organisatio­nen im Future-of-Work-Kontext. Mitar­beitende, die sich mit den Werten und der Mission ihrer Organisation identifizieren, sind motivierter, engagierter und loyal.

Führungskräfte als Wegbereiter*innen und Vorbilder

Führungskräfte können dabei als Binde­glied zwischen der Organisation und den Mitarbeitenden fungieren. Im Idealfall agieren sie als Sprachrohr für ihre Mitarbei­tenden und vermitteln die Werte und Er­wartungen der Organisation an sie. Doch auch deren Rolle ist nicht mehr dieselbe, wie sie vor einiger Zeit war. Im Zuge der Festigung von Future-of-Work-Ansätzen verändern sich Organisationsformen und damit auch die Erwartungshaltungen an die Rolle von Führungskräften. Die Art und Weise, wie Vorgesetzte ihre Teams führen, beeinflusst massgeblich die Zufriedenheit, das Engagement und die Loyalität der Mit­arbeitenden. Im Future-of-Work-Kontext wird deutlich, dass Führungskräfte nicht nur Manager-, sondern auch Mentoren- und Unterstützungsrollen für die Mitar­beitenden einnehmen müssen.

Diese Veränderung wird auch durch die erhobenen Daten in den schweizweiten Studien von Great Place To Work® deut­lich. Unter den fünf wichtigsten Aussagen für die Bewertung der Arbeitsplatzkultur rangieren die Ehrlichkeit und Ethik der Führungskräfte einerseits und der Kom­petenz derselben andererseits. Integrität, Ethik und Kompetenz sind damit unter den einflussreichsten Handlungsfeldern für das Erreichen einer guten Arbeits­platzkultur. Für Mitarbeitende beruht der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung daher auf vorbildlichem, wertschätzen­dem und kompetentem Verhalten der Führungskräfte. Während diese Aspekte in der Bewertung der Arbeitsplatzkultur noch vor ein paar Jahren lediglich wenig Gewicht hatten, haben sie inzwischen deutlich an Bedeutung gewonnen.

Mit dem Fokus auf die Mitarbeitenden im Rahmen von Future of Work zeigt sich auch vermehrt die Anerkennung individu­eller Bedürfnisse, Wünsche, Kenntnisse und Fähigkeiten der Mitarbeitenden. Und die Ausrichtung der Arbeit auf die Stärken der Mitarbeitenden im beruflichen Alltag. Dies bedarf einer guten Kenntnis der ei­genen Mitarbeitenden und einer nahen Beziehung. Was bei kleineren Firmen aus organisationaler Sicht sicherlich einfacher sein dürfte. Erstaunlicherweise erreichen auch grosse Firmen (250+ Mitarbeitende) in der Schweiz, welche über eine ausge­zeichnete Arbeitsplatzkultur verfügen, dass sich Mitarbeitende als Individuen anerkannt und wertgeschätzt fühlen. 83% aller Mitarbeitenden der 2023 von Great Place To Work® ausgezeichneten Organisationen in der Schweiz stimmen einer entsprechenden Aussage zu. Umso erstaunlicher, wenn es im repräsentativen Durchschnitt nur deren 54% aller Mitar­beitenden sind.

Anhand dieser Datenlage zeigt sich, dass die Führungskräfte die Verantwortung haben, die Arbeitsplatzkultur mitzuge-stalten, aber ebenso das Vertrauen der Mitarbeitenden in die Organisation positiv zu beeinflussen. Sie spielen eine Schlüssel­rolle bei der Schaffung eines Umfelds, in dem Mitarbeitende langfristig erfolgreich und zufrieden sein können. Die Schaffung grossartiger Arbeitsplätze für alle führt zu engagierteren Mitarbeitenden, die stolz darauf sind, in ihrer Organisation zu arbei­ten, die lange dort arbeiten möchten und die als Botschafter für ihren grossartigen Arbeitsplatz auftreten.

Die Zukunft mit Future of Work

Mit aufkommenden Trends in Technologie und Future-of-Work-Themen gewinnt die Schaffung einer Umgebung, in der Mitar­beitende nicht nur produktiv arbeiten, son­dern sich auch langfristig gebunden und erfüllt fühlen, zunehmend an Bedeutung.

Künftig wird es darauf ankommen, dass Organisationen und Führungskräfte den Fokus auf die Mitarbeitenden beibehal­ten und die veränderten Bedürfnisse und Erwartungen ihrer Mitarbeitenden ver­stehen und erfüllen. Durch die Schaffung einer Unternehmenskultur, die Mitarbei­tende anspricht und bindet, sowie durch das richtige Führungsverhalten werden Organisationen eine treue und hoch mo­tivierte Belegschaft aufbauen – ein ent­scheidender Wettbewerbsvorteil in der «Future of Work».

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