25. August 2017

Ausbildung heute: Das Web hat die Anforderungen für Mitarbeitende radikal verändert

Blog Weiterbildung - Ausbildung heute

Eine gute Ausbildung und die stetige gezielte Weiterbildung sind die beste Altersvorsorge. So wurde mir das als junge Person voller Tatendrang eingetrichtert. Ich gebe zu, zu dem Zeitpunkt habe ich den Worten meiner Eltern nur in überschaubarem Masse Kredit gegeben. Heute trichtere ich dies meiner Tochter und jungen Menschen ein. Mit mässigem Erfolg...

Von: Stephan Bernhard  

Stephan Bernhard

Stephan Bernhard ist seit 2003 Geschäfsführer der WEKA Business Media AG. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft in Bern hat sich der gelernte Bankkaufmann weiter zum dipl. Marketingleiter weiterausgebildet. Ein abgeschlossener Masterlehrgang beim Management Zentrum St. Gallen rundet seine Ausbildung ab. Er ist dafür verantwortlich, dass sich die WEKA Business Media AG vom einfachen Verlag hin zu einem modernen Medienunternehmen weiterentwickelt hat. Er ist verheiratet und ist Vater einer Tochter.

Ausbildung als beste Wertanlage

Vor kurzem habe ich an einer Veranstaltung teilgenommen, an der Anja Förster aufgetreten ist. Anja Förster ist Bestseller Autorin und eine überzeugende Referentin, der es gelingt, Menschen zum Nachdenken zu bringen.

Neue Anforderungen in der Arbeitswelt

Eine der zentralen Punkte der Präsentation war, wie sich die Arbeitswelt-Anforderungen an die Mitarbeitenden und deren Ausbildung über die Jahre verändert haben. Eine grosse Zäsur brachte die kommerzielle Nutzung des Internets mit sich. Niemals in unserer Geschichte konnten wir so schnell miteinander kommunizieren, niemals waren Vergleiche in Bezug auf Transparenz (Produkte, Preise, Dienstleistungskomponenten) so einfach möglich und niemals gab es so viele neue Geschäftsmöglichkeiten. Dadurch ist ein globaler Wettbewerb entstanden, der sich im Lokalen abspielt. Schweizer bestellen auf chinesischen Online Plattformen Billigst-Waren in derartigen Mengen, dass neue Postverteilungszentren entstehen. Wahnsinn. Das wiederum führt natürlich zu einem mörderischen Preisdruck auf das nationale Gewerbe und den nationalen Geschäften. Und auch wir spüren, dass unsere Schweizer Preise zu rutschen beginnen. Preisrutsch gleich Margendruck gleich Kostendruck. Der Druck auf unsere Preise führt dazu, dass Firmenstrukturen überdacht und modifiziert werden müssen, was dann im Extremfall bis zu Schliessungen und Entlassungen führen kann. Es fühlt sich an, als ob es keine Lösung gibt aus dieser Negativspirale.

Der Markt wird lebendig

Dem ist natürlich nicht so. Noch nie wurden so viele grossartige Geschäftsideen geboren wie heute. Seit langer Zeit wandelt sich der sichere Angestelltenmarkt wieder hin zu einem risikoreicheren Unternehmermarkt. Selbständig sein ist wieder sexy. Unabhängigkeit und unternehmerische Freiheit stehen über scheinbarer Sicherheit. Bis zum Zeitalter des Internets hat es als Arbeitnehmer genügt, wenn man fleissig, sorgfältig und fähig war eine Aufgabe zu erledigen.

Im nationalen Kontext, faktisch bei Vollbeschäftigung, mag das genügt haben, im globalem Kontext werden wir damit über kurz oder lang links und rechts überholt. Siehe auch alternative Energien und Naturschutz bei denen die Schweiz lange eine Vorreiterrolle inne hatte und heute auf der Stufe von „Anschlussländern“ rangiert. Bedenklich, aber wahr. Bequemlichkeit und Komfort fördern den Stillstand.

Wie heben wir uns ab?

Um langfristig wieder aufzuholen, genügen die alten Tugenden nicht mehr. Es sind neue Anforderungen, die nur bedingt gelernt werden können, die den Unterschied ausmachen werden.

Es sind dies Kreativität, Initiative und Leidenschaft. Gerade im Letzten steckt viel Wahres. Leidenschaft schafft Leiden. So ist es leider. Der Kampf für eine Überzeugung erfordert Mut, Kraft, Verbündete und Durchhaltewille. Nehmen Sie die Marke Tesla als Beispiel: Elon Musk hat nicht nur die Autoindustrie vor eine Disruption gestellt, sondern auch Banken (Paypal) und die Raumfahrt (SpaceX). Zudem ist das Auto nur der Beginn, der beim Haus, Gemeinde oder Stadt enden kann.

Perspektiven ändern

Der erste und wichtigste Schritt, den man unternimmt, um etwas zu verändern, ist die Perspektive zu wechseln. Das kann schon mit dem qualifizierten Lesens eines geeigneten Buchs beginnen. Das Besuchen von Kollegen oder Kolleginnen in anderen Unternehmen und die Möglichkeit Einblicke zu erhalten, ist ein anderer Weg, den man einschlagen kann, um eigene Positionen zu reflektieren. Im Weiteren ist Weiterbildung natürlich ebenso ein geeigneter, manchmal teurer, Weg, Neues zu erlernen.

Gute Ausbildung hängt an Referenten, die etwas zu sagen haben

Meines Erachtens ist bei der Auswahl der Ausbildung und Weiterbildung vor allem darauf zu achten, wer die Referenten sind. Haben diese wirklich eine Track-Record, die Aufschluss geben, ob das Gesagte dem in der Vergangenheit Getanen entspricht? Ist es echt? Traue ich dieser Person wirklich zu, dass diese im behandelten Thema eine besondere Stellung mit besonderen Fähigkeiten einnimmt? Ist diese Person tatsächlich in der Lage, mir Handlungskompetenz zu vermitteln und zwar so, dass ich am Folgetag bereits etwas in der Praxis bewegen kann.

 

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