Psychische Belastung, Leistungsprobleme, Loyalitätskonflikte oder zweifelhafte Arztzeugnisse gehören zu den anspruchsvollsten Herausforderungen im Arbeitsverhältnis. Werden solche Themen zu spät oder unstrukturiert angegangen, kann sich der Konflikt verschärfen. Gerade in rechtlich sensiblen Situationen braucht es Sicherheit im Vorgehen, eine korrekte Dokumentation und fundiertes arbeitsrechtliches Wissen.
Rechtliche Sicherheit bei der Beurteilung und Umsetzung arbeitsrechtlicher Massnahmen gewinnen
In diesem Seminar lernen Sie, arbeitsrechtlich sensible Situationen wie Burnout, Leistungsdefizite, Loyalitätskonflikte, Mobbing oder Sucht korrekt einzuordnen und geeignete Massnahmen rechtssicher umzusetzen. Sie kennen die Voraussetzungen für eine tragfähige arbeitsrechtliche Beurteilung, wissen, wie Sie Verdachtsmomente oder Arztzeugnisse prüfen, und können Risiken bei schwierigen Personalentscheiden gezielt minimieren. Fallbeispiele, rechtliche Bewertungen und konkrete Anleitungen unterstützen Sie dabei, präventiv zu handeln und gerichtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden.
Ihr Praxis-Nutzen
- Sie setzen Ihre arbeitsrechtliche Fürsorgepflicht bei psychischer Belastung und Burnout
korrekt um. - Sie beurteilen Leistungsmängel nachvollziehbar und bereiten arbeitsrechtliche Schritte
fundiert vor. - Sie treffen sichere Entscheidungen bei Kündigungen in rechtlich schwierigen Situationen.
- Sie prüfen Arztzeugnisse und Verdachtsmomente rechtlich korrekt und gestalten IV-
Wiedereingliederungen tragfähig. - Sie reagieren rechtssicher auf Mobbing, Suchtprobleme und Loyalitätskonflikte im Arbeitsverhältnis.
- Sie profitieren vom Austausch zu realen Fallbeispielen und erhalten konkrete Entscheidungsgrundlagen für die Praxis.
Inhalte des Seminars
- Psychische Gesundheit und arbeitsrechtliche Verantwortung
• Burnout erkennen, adressieren und einordnen
• Fürsorgepflicht: arbeitsrechtliche Anforderungen und praktische Umsetzung
• Grenzen der Belastbarkeit im Arbeitsverhältnis - Mobbing, Belästigung, Sucht
• Handhabung von Konflikt- und Mobbingsituationen
• Umgang mit Belästigungsvorwürfen und Interventionsmöglichkeiten
• Rechtslage bei Alkohol- und Suchtproblemen im Betrieb - Low Performance und Loyalitätskonflikte
• Definition und Abgrenzung zu Pflichtverletzungen
• Strategien zur Leistungsklärung und Dokumentation
• Loyalitätskonflikte, Nebenbeschäftigung oder internen Spannungen - Kündigung in Grenzfällen
• Rechtliche Beurteilung und Vorbereitung
• Kündigungsgründe im Graubereich: Was ist zulässig?
• Verhältnismässigkeit und Angemessenheit - Umgang mit Arztzeugnissen und Verdachtsmomenten
• Beurteilung von Verdachtsmomenten
• Zweifel am Arztzeugnis: Handlungsmöglichkeiten und Grenzen
• Vorgehen bei wiederholten oder strategisch eingesetzten Krankschreibungen - Wiedereingliederung und IV
• Früherfassung und Meldung bei der IV
• Zusammenarbeit mit Sozialversicherungen und betrieblichen Akteuren
• Integration statt Kündigung: Alternativen rechtssicher gestalten - Fallbesprechungen aus der Praxis
Seminarleitung

Dr. iur. Roger Hischier, Fachanwalt SAV Arbeitsrecht
Nach dem Studium an der Universität Zürich war Herr Dr. Roger Hischier für drei Jahre als Assistent bei Prof. Dr. iur. A. Heini am Lehrstuhl für schweizerisches und internationales Privatrecht tätig. Anschliessend promovierte er zum internationalen Arbeits- und Sozialversicherungsrecht. Während vier Jahren arbeitete er sodann erst als Gerichtsschreiber am Bezirks- und Arbeitsgericht Brugg und anschliessend als Obergerichtsschreiber am Versicherungsgericht des Kantons Aargau. Es folgte eine vierjährige Tätigkeit als Rechtskonsulent im Konzern-Rechtsdienst und gleichzeitig Leiter des Konzern-Versicherungswesens des Von Roll-Konzerns. Seit Januar 2004 war Herr Dr. Roger Hischier Partner in der Anwaltskanzlei Spahni Stein Rechtsanwälte in Zürich und wechselte per März 2023 zu Humbert Heinzen Hischier Rechtsanwälte. Seit 2005 leitet er die Fachgruppe Arbeitsrecht des Zürcher Anwaltsverbandes und publiziert und doziert regelmässig im Bereich des Arbeitsrechts.
Zielgruppe
HR-Fachpersonen, Linienvorgesetzte, Personalverantwortliche sowie Geschäftsleitungsmitglieder, die mit heiklen Personalthemen konfrontiert sind und gerichtlichen Konflikten frühzeitig vorbeugen möchten.