Immer mehr Lebensbereiche finden digital statt. Der Tod einer Person hinterlässt deshalb längst nicht mehr nur physische, sondern auch digitale Spuren. Für Angehörige, Behörden, Beistände oder Nachlassverwalter/innen stellt sich zunehmend die Frage: Wer darf was löschen, verwalten oder vererben – und wie wird das technisch und rechtlich organisiert?
Digitale Vermögenswerte in Nachlässen erfolgreich organisieren – verstehen Sie Rollen, Zuständigkeiten und Risiken
Dieses Seminar vermittelt praxisnah, wie digitale Nachlässe rechtlich korrekt, organisatorisch effizient und technisch sicher geregelt und abgewickelt werden können. Dabei werden sowohl private als auch institutionelle Perspektiven beleuchtet – mit einem besonderen Fokus auf die Rolle von Verwaltungen, Beiständ/innen und Fachstellen, die in der Praxis mit solchen Fragen konfrontiert sind.
Ihr Praxis-Nutzen
- Sie verstehen die zentralen Begriffe, die digitalen Güter und Zuständigkeiten rund um den digitalen Nachlass.
- Sie erfahren, was Erbrecht, Datenschutz und Verträge im digitalen Raum praxisnah bedeuten.
- Sie lernen die technischen Abläufe kennen – von Zwei-Faktor-Authentifizierung bis zu Nachlasslösungen grosser Anbieter.
- Sie erhalten konkrete Handlungsschritte für Zusammenarbeit, Kommunikation und Dokumentation.
- Sie lösen praxisnahe Fälle im Team und entwickeln tragfähige Lösungen für anspruchsvolle Situationen.
Inhalte des Seminars
- Grundlagen & Begriffe	- Was ist ein digitaler Nachlass?
- Abgrenzung: digitale Güter vs. Zugriffsrechte
- Relevante Beteiligte: Erben, Beistand, KESB, Provider, Notariat
 
- Rechtliche Einordnung	- Erbrechtliche Grundlagen: Zugangs- und Verfügungsrechte
- Datenschutz und Fernmeldegeheimnis nach dem Tod
- Vertragsrechtliche Fragen bei digitalen Konten & Diensten
- Gerichtliche Praxis & internationale Tendenzen
 
- Technischer Umgang mit digitalen Nachlässen	- Typische Plattformen & Zugangsvoraussetzungen (Google, Apple, Meta, Banken etc.)
- Passwortverwaltung, Zwei-Faktor-Authentifizierung und digitale Tresore
- Anbieterlösungen für Nachlassverwaltung (z. B. Kontolöschung, Zugriffsnachweise)
- Risiken: Datenverlust, Missbrauch, Blockierte Zugänge
 
- Organisatorische Umsetzung	- Zuständigkeiten innerhalb der Verwaltung oder bei Beistandschaft
- Kommunikation mit Plattformanbietern & rechtliche Nachweise
- Zusammenarbeit zwischen Angehörigen, Verwaltung und IT
- Dokumentationspflichten und Standards
 
- Prävention & Vorsorgemöglichkeiten	- Digitale Nachlassregelung zu Lebzeiten
- Empfehlungen für Vorsorgeaufträge, Vollmachten und Testamentsergänzungen
- Aufklärung und Sensibilisierung von Betroffenen
 
- Fallbeispiele & Gruppenarbeit	- Analyse von praktischen Fällen (z. B. Social-Media-Account, Online-Banking)
- Diskussion von schwierigen Grenzfällen (z. B. Auslandskonten, Firmenzugänge)
- Entwicklung eigener Lösungsstrategien
 
Seminarleitung
 
 MLaw Jean-Pierre Stäheli
Jean-Pierre Stäheli ist als Subsitut bei der Advokatur Sury in Luzern sowie als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Hochschule Luzern tätig. Die Schwerpunkte seiner Arbeit sind das Datenschutz- und IT-Recht. Zurzeit absolviert er einen LLM in Corporate und Commercial Law am Kings College London.
Zielgruppe
Treuhänder/innen, Steuer- und Vermögensberater/innen, Willensvollstrecker/innen und Juristen/innen.
 
 
